Kommentar |
Dass neben zahlreichen anderen Krisenherden auch „die“ Demokratie, womit üblicherweise das repräsentativ-parlamentarische Modell ‚westlichen‘ Typs gemeint ist, als überaus krisenanfällig wahrgenommen wird, ist längst keine Neuigkeit mehr. Von unterschiedlichen Seiten wird vielmehr seit längerem die Frage nach der Funktionalität, Legitimität und dem spezifischen Wandel jener vermeintlich sicheren politisch-institutionellen Ordnung aufgeworfen, die sich nach dem zweiten Weltkrieg in den kapitalistisch-liberalen Wohlfahrtsstaaten etabliert hat. Die zahlreichen Krisenerscheinungen der Gegenwart – von Klimawandel bis Rechtspopulismus – verschärfen die Dringlichkeit der Fragestellung. Im Seminar wird es im ersten Teil darum gehen, sich entlang einiger einschlägigen Basistexte die im Seminartitel benannten Grundbegriffe zu erarbeiten. Im zweiten Teil des Seminars werden sodann – in Abstimmung mit den Interessen der Teilnehmenden – Diagnosen in den Blick genommen, die „postpolitische“ bzw. „postdemokratische“ Tendenzen in konkreten Themen- und Konfliktfeldern untersuchen (etwa: Nachhaltigkeit, Entwicklungspolitik, Wohlfahrtsstaat, Rechtspoulismus). Dabei soll es sowohl darum gehen, existierende Problemanalysen als auch – soweit vorhanden – alternative Entwürfe von Demokratie kritisch zu diskutieren. |