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Der Ukraine-Krieg - Herausforderung und Aufgabe für die europäische Sicherheitsarchitektur - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 166694 Kurztext
Semester WS 2019 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Fr. 15:00 bis 17:00 Einzel-V. 18.10.2019 bis
18.10.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 120   findet statt

Entfällt wegen Erkrankung des Dozenten.

 
Einzeltermine anzeigen Fr. 15:00 bis 17:00 Einzel-V. 25.10.2019 bis
25.10.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 318   findet statt

Leider muss aus Krankheitsgründen des Dozenten die Einführungveranstaltung noch einmal verschoben werden.

Neuer Termin ist am 15.11.2019, 15-17 Uhr, Konferenzraum des Instituts für Politikwissenschaft.

 
Einzeltermine anzeigen Fr. 15:00 bis 17:00 Einzel-V. 15.11.2019 bis
15.11.2019
    findet statt

Am 15.11.2019 soll die Einführungsveranstaltung erfolgen.

Diese findet im Konferenzraum des Instituts für Politikwissenschaft, Raum 4103, Carl-Zeiss-Straße 3 statt.

 
Einzeltermine anzeigen Sa. 08:00 bis 18:00 Einzel-V. 30.11.2019 bis
30.11.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 226   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Sa. 08:00 bis 18:00 Einzel-V. 14.12.2019 bis
14.12.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 226   findet statt  
Einzeltermine ausblenden So. 08:00 bis 18:00 Einzel-V. 01.12.2019 bis
01.12.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 226   findet statt  
Einzeltermine:
  • 01.12.2019
Einzeltermine anzeigen So. 08:00 bis 18:00 Einzel-V. 15.12.2019 bis
15.12.2019
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 226   findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
keine öffentliche Person
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Politikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Das Seminar soll Studierende grundlegend in das Themenfeld Krieg in der Ukraine" einführen, seine Ursachen, Verlauf und Konfliktgegenstände analytisch herausarbeiten und anhand der Bemühungen interner wie externer Akteure aktuelle Lösungsansätze für eine Konfliktbearbeitung aufzeigen.

Nach einer Einführung in analytische Schlüsselbegriffe des Themas gliedert sich das Seminar in zwei thematische Themenbereiche. Ein erster empirischer Themenbereich vertieft die Analyse der ukrainisch-russisch; ukrainisch-europäischen Beziehungen seit 1991 bis 2013 bzw. der ukrainischen Innenpolitik in allen Facetten. Ein zweiter Teil legt ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt der zivilen Konfliktbearbeitung. Im letztgenannten Block werden insbesondere die Rolle der ukrainischen Zivilgesellschaft seit 2013 sowie Initiativen im Bereich Peacebuilding - externer wie interner Akteure untersucht und kritisch evaluiert.

Kontext:

Seit dem Jahr 2014 stand die Ukraine vor Herausforderungen, auf die weder der junge Nationalstaat noch seine Zivilgesellschaft ausreichend vorbereitet waren. Die Proteste und Ereignisse um den EuroMaidan bzw. der „Revolution der Würde”, gefolgt von der Annexion der Krim und dem militärischen Konflikt in der Ostukraine haben die ukrainische Gesellschaft bis in das Jahr 2019 hinein nachhaltig geprägt.[1]

Fünf Jahre nach Beginn des Krieges in der Ostukraine befindet sich der bewaffnete Konflikt weiterhin in einer festgefahrenen Situation. Die Lebensbedingungen für die in der Konfliktzone lebenden UkrainerInnen hat sich 2019 nicht substantiell verbessert und die innerukrainischen und geopolitischen Spannungen, die eine dauerhafte diplomatische Lösung des Konfliktes verhindern, bleiben bestehen.

Als Folge der völkerrechtlich nicht anerkannten Krim-Annexion durch Russland und den anhaltenden militärischen Konflikt in der Ostukraine ergeben sich schwierige politische Rahmenbedingungen für die Ukraine, die nicht zu einer innen-und außenpolitischen Stabilisierung des Landes beitragen. Flankierend haben sich die ursprünglich begonnenen Reformbemühungen der ukrainischen Regierung seit Ende 2015 abgeschwächt und wurden nur in einigen wenigen Reformbereichen ernsthaft vorangetrieben.[2] Die unter der neuen ukrainischen Regierung im Jahr 2019 eingeschlagenen Reformbemühungen bedürfen noch einer grundlegenden Analyse, erste Anzeichen auf eine Truppenentflechtung an der Kontaktlinie sind positiv zu bewerten, wenngleich eine umfassende und kohärente außen-wie innenpolitische Reformstrategie noch im Vagen verbleibt.

Für das Jahr 2019 kann keine erfolgreiche politische Lösung des anhaltenden Krieges im Donbas und momentan auch keine realistischen politischen Perspektiven einer Re-Integration, der von Russland unterstützten „Separatisten”-Gebiete, der selbsternannten sogenannten Volksrepubliken von Donezk und Luhansk ausgemacht werden. Gegenwärtig ist an der Kontaktlinie[3] eine militärische Pattsituation zwischen beiden Konfliktparteien eingetreten und eine komplette Nichtumsetzung des Minsk II-Abkommens festzustellen[4]; kein einziger Punkt der im Februar 2015 dreizehn vereinbarten Punkte von Minsk II wurde vollständig umgesetzt.

Der Umstand von weiterhin andauernden Kampfhandlungen entlang der Kontaktlinie führt innerukrainisch zu einer anhaltend stabilen gesellschaftlichen Unzufriedenheit mit dem Fortbestehen des Konflikts. Ohne einen effektiven Waffenstillstand können sich auch die sozioökonomischen Rahmenbedingungen entlang der Kontaktlinie und in der gesamten Ukraine nicht in dem Maße verbessern, wie dies mit einem Ende der Kampfhandlungen geschehen würde.[5]

Die Notwendigkeit, die ukrainische Gesellschaft unter den Bedingungen eines nicht erklärten Krieges tiefgreifend zu verändern, bleibt eine große Herausforderung. Die Ukraine muss gleichzeitig Fragen im Zusammenhang mit der Wiederherstellung des Friedens im Land lösen und tiefgreifende soziale Veränderungen wirksam umsetzen. Beide Herausforderungen hängen davon ab, ob das Land in der Lage ist, mit einem breiten Spektrum von Faktoren erfolgreich umzugehen, die die Gesellschaft aufgrund politischer Präferenzen, ethnischer Identitäten, religiöser Zugehörigkeiten und anderer Merkmale trennen.

[1] Seit dem Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Krim und in der Ostukraine 2014 sind mehr als 3,8 Millionen Menschen von den Auswirkungen der Kampfhandlungen in der Ukraine betroffen. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 1,7 Millionen Menschen aus der Region Donbas und der Autonomen Republik Krim vertrieben wurden. In: Humanitarian Bulletin Ukraine 15, Oktober 2016, <http://reliefweb.int/report/ukraine/humanitarian-bulletin-ukraine-issue–15–1-october–31-december–2016>, aufgerufen am 29.03.2019.

[2] Benötigte systematische Schlüsselreformen in den Bereichen Korruptionsbekämpfung, De-Oligarchisierung, Justizreformen blieben bis auf einige Ausnahmen aus.

[3] Eine 470 Kilometer lange Frontlinie, „Kontaktlinie” genannt, die von der südlichen Hafenstadt Mariupol bis hin zur russischen Grenze weit im Osten der Ukraine reicht, trennt die regierungskontrollierte Mehrheit des Landes von den besetzten Gebieten, in denen internationalen Schätzungen zufolge 2,3 bis 3,7 Millionen Menschen leben.

[4] Das Minsk II-Abkommen, beinhaltete eine Roadmap für die Konfliktlösung des Donbas-Konflikts.

[5] So ist Russland lediglich an einem Einsatz der UN-Mission entlang der Kontaktlinie interessiert, die Ukraine lehnt sich ab und will die UN-Mission entlang der ukrainisch-russischen Staatsgrenze stationiert sehen.

Literatur

Pflicht-Lektüre für Einführungsveranstaltung am 15.11.2019:

-         Janek Lasocki, The cost of five years of war in Donbas, (New Eastern Europe, 5/2019), http://neweasterneurope.eu/2019/09/24/the-cost-of-five-years-of-war-in-donbas/

-         Sabine Fischer, The Donbas Conflict, Opposing Interests and Narratives, Difficult Peace Process, (SWP Research Paper 2019/RP, 4/2019);

Einführende Literatur ins Themenfeld (Es wird empfohlen eines der Bücher, Sammelbände bis zum Beginn des Blockseminars komplett zu lesen):

-         Taras Kuzio and Paul D’Anieri, The Sources of Russia's Great Power Politics: Ukraine and the Challenge to the European Order (E-International Relations, 2018);

-         Andrew Wilson, The Ukrainians: Unexpected Nation (New Haven, CT: Yale University Press, 2015);

-         Richard Sakwa, Frontline Ukraine: Crisis in the Borderlands (London: I.B. Tauris, 2014);

-         Lawrence Freedman, Ukraine and the art of strategy (New York, Oxford University Press 2019);

-         Manfred Sapper, Volker Weichsel (Hg.) Schlachtfeld Ukraine, Studien zur Soziologie des Krieges, Osteuropa 3-4/2019, Berlin 2019 [= Osteuropa, 3–4/2019];

-         Manfred Sapper, Volker Weichsel (Hg.) Zerrissen, Russland, Ukraine, Donbass, Osteuropa 1-2/2015, Berlin (BWV) 2015 [= Osteuropa 1-2/2015];

-         PONARS Eurasia Policy Memos - http://www.ponarseurasia.org/policy-memos/2019

Als Einführung in das Thema "Zivile Konfliktbearbeitung" wird die Lektüre einer der folgenden Studien empfohlen:

-       Thania Paffenholz, Civil Society and Peacebuilding: A Critical Assessment (Lynne Rienner Boulder, 2010) (vor allem die einführenden Kapitel zur Rolle der Zivilgesellschaft allgemein).

-         Tatiana Kyselova, Mapping Civil Society and Peacebuilding in Ukraine: Peacebuilding by Any Other Name, Inclusive Peace and Transition Initiative & Mediation and Dialogue Research Center, Geneva-Kyiv, 2019.

-         Tatiana Kyselova, ”Professional Peacemakers in Ukraine: Mediators and Dialogue Facilitators before and af ter 2014,” Kyiv Mohyla Law and Politics Journal 3, no. 1 (2018): 117-36.

-           Mehr unter: Mediation and Dialogue Research Center, National University of Kyiv-Mohyla Academy- https://md.ukma.edu.ua/publications/

Bemerkung

Dozent: Felix Schimansky-Geier, M.A.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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