Kommentar |
Als Ernst Käsemann 1968 seine „Streitschrift“ Der Ruf der Freiheit veröffentlichte, wollte er damit aller Verfestigungen und dogmatischen Engführungen innerhalb der Kirche entgegen auf das „Einfachste“ zurückkommen, das das Wesen der Kirche ausmache. Dieses Einfachste ist für Käsemann „die Freiheit der Kinder Gottes“. Um ihr ansichtig zu werden, zeigt er entlang der neutestamentlichen Texte die Auf- und Umbrüche auf, die das Evangelium der Freiheit je neu bewirke. Im Horizont auch aktueller innerkirchlicher Auf- und Umbrüche will die Übung in der von Käsemann eröffneten Richtung die neutestamentlichen Texte daraufhin befragen, inwiefern in ihnen (Neu-)Aufbrüche thematisch werden und was dadurch für das Wesen von Kirche, Christentum und Evangelium erschlossen wird. Nach der gemeinsamen Erarbeitung eines Kriterienkatalogs zur Bestimmung dessen, was eigentlich ein (Neu-)Aufbruch ist, werden wir vor allem die Texte des Neuen Testaments und deren kritisches Potential in den Blick nehmen. Griechischkenntnisse sind dabei von Vorteil. Die Übung dient zugleich zur Vorbereitung auf den Studientag 2020. |
Literatur |
E. Käsemann, Der Ruf der Freiheit, Tübingen 1968; 5., erweiterte Auflage. Endgültige Fassung, Tübingen 1972 |