Kommentar |
Die Frage nach der religionsgeschichtlichen Herkunft „Jahwes“ bzw. der Jahwe-Verehrung hat in den vergangenen Jahren eine ungeahnte Aufmerksamkeit erfahren. Sie hängt nicht nur mit einer neuen literargeschichtlichen Sicht auf alttestamentliche Texte zusammen, die man noch vor wenigen Jahrzehnten in die Frühzeit datiert hat, sondern auch mit neuen religionsgeschichtlichen Erkenntnissen. Während man früher (mit einer Reihe alttestamentlicher Texte) gern auf den Süden als ursprüngliche Heimat der frühen Jahwe-Verehrung verwies, wird heute zunehmend eine Verbindung zum Norden gezogen und Jahwe als eine Wettergottheit des Baal-Hadad-Typus verstanden. Das Seminar stellt sich zum einen den aktuellen Debatten, möchte zum andern aber auch die relevanten alttestamentlichen Texte durch eigene Analysen einbeziehen. |
Literatur |
Anfänge und Ursprünge der Jahwe-Verehrung, Berliner Theologische Zeitschrift 30/1, 2013; Jürgen van Oorschot / Markus Witte (Hgg.): The Origins of Yahwism (BZAW 484), Berlin / Boston, MA 2017 (enthält neben weiteren Beiträgen zur Thematik die englische Übersetzung der deutschen Beiträge aus dem Heft der BThZ); Henrik Pfeiffer, Jahwes Kommen von Süden. Jdc 5, Hab 3, Dtn 33 und Ps 68 in ihrem literatur- und theologiegeschichtlichen Umfeld (FRLANT 211), Göttingen 2005; Reinhard Müller, Jahwe als Wettergott. Studien zur althebräischen Kultlyrik anhand ausgewählter Psalmen (BZAW 387), Berlin / New York 2008. |