Kommentar |
Entlang der beiden Konzepte Fordismus und Postfordismus geht die Vorlesung der generellen Frage nach, in was für einer Art von Gesellschaft wir eigentlich leben. Sie tut dies aus genealogischer Perspektive, also im Blick auf den jüngeren Wandel frühindustrialisierter Gesellschaften im globalen Norden, der in der soziologischen Literatur über unterschiedliche theoretische Ansätze hinweg weitgehend übereinstimmend im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts verortet wird: Individualisierung, Flexibilisierung und Subjektivierung einerseits, Risikogesellschaft, Neoliberalismus und Postdemokratie andererseits sind hier nur einige der zentralen analytischen und zeitdiagnostischen Schlagworte. Die Vorlesung gibt einen einführenden Überblick in prominente soziologische Zeitdiagnosen und erläutert ihren jeweiligen theoretischen Hintergrund. Der zentrale Schwerpunkt wird dabei auf die Beziehung von Subjekt und Gesellschaft und damit auf Individualisierungsdiagnosen (im weitesten Sinne) gelegt. Im letzten Teil der Vorlesung wird die Frage aufgeworfen, inwiefern sich die gegenwärtige Konstellation selbst bereits wieder im Übergang befindet – und welche Entwicklungsrichtung sich dabei abzeichnet. |