Kripkes Buch "Naming and Necessity" (deutsch etwas abweichend als "Name und Notwendigkeit" erschienen) behandelt Fragen zur Theorie der Eigennamen. Kripke setzt sich darin zunächst kritisch mit Theorien wie derjenigen Freges auseinander, nach der Eigennamen sowohl einen Sinn wie eine Bedeutung haben. Vor allem entwirft er seine eigene Auffassung, nach der Eigennamen vor allem den Zweck haben, auf Gegenstände (und Personen, die logisch ebenfalls als Gegenstände aufgefasst werden) eindeutig und stabil zu verweisen: sie bezeichnen Gegenstände eindeutig und sind daher "starre Designatoren".
Kripke erörtert in seinem Text vor allem verschiedene grundlegende Aspekte der Verwendung und Funktionsweise von Eigennamen. Ausgehend von dieser wichtigen Klasse sprachlicher Ausdrücke gibt Kripke wichtige Impulse zur Klärung sprachphilosophischer Fragen, die auch mit eher metaphysischen Fragen (nach der Notwendigkeit) verknüpft sind.
Das Seminar wird den Fragen des Textes, der aus einem Tonabndmitschnitt dreier Vorlesungen Kripkes von 1970 hervorgegangen sind, in thematischer gruppierung nachgehen. Eine vorherige Lektüre des gesamten Textes wird dringend empfohlen. Im Seminar wird, falls nicht von Teilnehmendenseite anders gewünscht, die ausgezeichnete deutsche Übersetzung von Ursula Wolf verwendet. In seiner sprachlichen Prägnanz ist allerdings der englische Originaltext Kripkes unerreicht und ein Klassiker der neueren philosophischen Prosa. |