Kommentar |
„Nach vorherrschender Auffassung bedarf rationales, mithin auch pädagogisches Handeln, eines sicheren Wissens und klarer Rahmenbedingungen, die zwar nicht die konkreten Handlungsweisen vorab determinieren, aber doch die Interpretationsspielräume so weit begrenzen, dass zwischen den konkreten Akten und seinen Bedingungen ein Begründungsverhältnis besteht.“ (Liesner/Wimmer 2005, S. 39)
Eröffnen Vermittlung und Aneignung „professioneller Handlungskompetenzen“ Möglichkeiten, durch ein (vermeintlich) sicheres Wissen, Sicherheiten und Gewissheiten zu erzeugen oder sind Ungewissheit, Unbestimmtheit und Praktiken des Nicht-Wissens (nicht gerade) Ressourcen der Selbsttätigkeit, die im professionellen pädagogischen Handeln hervorgebracht wird?
Ziel des Seminars ist die Nachzeichnung des Diskurses um die (Aus)Bildung pädagogischer Handlungskompetenz, respektive eines professionellen Habitus, vor dem Hintergrund von Bildung und Erziehung als paradoxer sozialer Praxen; im Kern werden die divergierenden Positionen in ihrem Ringen um die Konstitution von Bildung und Erziehung gegenüber gestellt.
Quellennachweis: Liesner, A./Wimmer, M. 2005: Der Umgang mit Ungewissheit. Denken und Handeln unter Kontingenzbedingungen. In: Helsper, W./Hörster, R./Kade, J. (Hrsg.): Ungewissheit. Pädagogische Felder im Modernisierungsprozess. 2. Auflage. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, S. 23-49. |