Kommentar |
Das 2014 erschienene "History Manifesto" hat eine neue Debatte um Ziele und Ausrichtung historischer Forschung entfacht. Das "Manifesto", das von Historikerinnen und Historikern fordert, Geschichte in der Langzeitperspektive zu interpretieren, ist dabei durchaus kontrovers diskutiert worden. Daneben mehren sich aber auch andere Stimmen, die wieder nach dem Sinn und den Zielen der Geschichtswissenschaften fragen. Ob in Fachpublikationen oder in der Presse, das Bedürfnis nach einer Positionsbestimmung der Disziplin scheint zu wachsen. Nicht zuletzt die Besorgnis über die politischen Entwicklungen der letzten Jahre, die in den meisten Stellungnahmen deutlich mitschwingt, scheint die erneuerte Positionsbestimmung zu rechtfertigen.
In dieser Übung werden wir Teile des "History Manifesto" und andere aktuelle Veröffentlichungen zum Stand der Geschichtswissenschaften lesen und gemeinsam diskutieren. Ziel ist nicht nur, das Theorieverständnis zu schärfen, sondern auch über die gesellschaftliche Rolle und die eigenen Ziele als Historikerinnen und Historiker zu reflektieren. |