Kommentar |
Städte waren seit jeher eine besondere Siedlungsform: Sie sind durch Dichte und Heterogenität gekennzeichnet, in ihnen konzentrieren sich herausgehobene gesellschaftliche und politische Funktionen und sie sind Knotenpunkte einer Vielzahl von Netzwerken. Über diese und weitere Besonderheiten wurde seit dem 19. Jahrhundert breit reflektiert. Zunehmend spielte dabei die wissenschaftliche Analyse städtischer Gesellschaften eine Rolle, die explizit auch zur Durchsetzung planerischer Eingriffe herangezogen wurde. Stadtforschung und Stadtplanung waren miteinander verzahnt.
Aus der Vielzahl der Publikationen aus diesem Kontext ragen eine Reihe von Texten heraus, die zu "Klassikern" geworden sind. Auf sie wurde und wird immer wieder Bezug genommen, wenn über Stadtgesellschaft und Stadtplanung diskutiert wird. Ob Friedrich Engels in seiner Schrift zur "Lage der arbeitenden Klasse in England" von 1845, Ebenezer Howards Konzeption der Gartenstadt um 1900 oder Jane Jacobs Kritik an der modernen Stadtplanung in "The Death and Life of Great American Cities" von 1961, immer wurden städtische Phänomene als besondere Form gesellschaftlicher Probleme aber auch als Potenzial thematisiert. In dieser Übung werden wir einige dieser "Klassiker" gemeinsam lesen und diskutieren. |