Kommentar |
Zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert kam es gleich zweimal zu einem fundamentalen Wandel der gesellschaftlichen Energiebasis. War um 1800 Holz die dominante „Zentralressource“, wurde es im 19. Jahrhundert sukzessive durch Kohle als Energieträger ersetzt. Ausgangspunkt waren eine Debatte um die „Holznot“ am Ende des 18. Jahrhunderts und technologische Innovationen, die die Nutzbarkeit der Kohle verbesserten. Damit begann, zuerst in Großbritannien und dann auf dem Europäischen Kontinent, das „fossile Zeitalter“. An der Wende zum 20. Jahrhundert setzte abermals eine Transformation der gesellschaftlichen Energiebasis ein, als der Aufstieg von Öl zum bevorzugten Energieträger begann.
In diesem Seminar werden wir zentrale Aspekte dieser Transformationen analysieren. Wir werden die Begründungszusammenhänge untersuchen, in die die zeitgenössischen Akteure den Übergang auf Kohle bzw. auf Öl setzten. Wir werden den sozioökonomischen Auswirkungen ebenso wie den geostrategischen Verschiebungen nachgehen, die mit diesen Transformationen verbunden waren. Und schließlich werden wir die ökologischen Folgen betrachten, die mit der Veränderung der gesellschaftlichen Energiebasis einhergingen. |