Kommentar |
¡Latinas Unidas! ist einer der zentralen Rufe, die in den letzten Jahren immer lauter aus Lateinamerika in die restliche Welt dringen. Seit 2015 kämpfen Aktivist*innen der Ni-Una-Menos-Bewegung aus Argentinien gegen patriarchale Gewalt und Femi(ni)zide und konnten mit ihren Forderungen nicht nur Kräfte in ganz Lateinamerika mobilisieren, sondern auch in Europa Aktionsnetzwerke aufbauen. Gleichzeitig verbünden sich Frauen und weitere Unterstützer*innen in Lateinamerika und darüber hinaus, um für sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren. Die grünen Halstücher der Marea-Verde-Bewegung sind dabei zu einem internationalen Symbol für feministischen Widerstand im 21. Jahrhundert geworden. Die Proteste, Forderungen und auch Errungenschaften verbinden häufig feministische Gruppen über mehrere Länder hinweg. In diesem transnationalen und transkulturellen Netzwerk vereinen sich die Kämpfe mehrerer marginalisierter Gruppen, darunter von (queer-)feministischen Gruppen, von Frauengruppen und auch von Bauern- und Indigenenverbänden. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive werden wir zunächst einen Blick auf feministische und Frauenbewegungen ab dem 20. Jahrhundert werfen. Neben historischen Entwicklungen sollen insbesondere die kulturellen Prägungen lateinamerikanischer Feminismen analysiert werden. Abgesehen von der Lektüre grundlegender feministischer Theorie aus Lateinamerika werden wir mit verschiedenen Medien arbeiten, unter anderem mit Film, Musik und aktivistischen Texten. Die Analyse dieser soll auf Makro-, Meso- und Mikroebene aufzeigen, welche Rolle die lateinamerikanischen Staaten, Organisationen und Institutionen sowie Repräsentationsfiguren im gemeinsamen Kampf gegen patriarchale Strukturen spielen.
Teilnahmevoraussetzungen: Spanisch Grundkenntnisse, regelmäßige Teilnahme und Beteiligung am Seminar, Erledigung der Aufgaben, Anfertigen einer Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema.
Hinweis: Im Seminar werden Themen wie häusliche und sexualisierte Gewalt durch Femizide, Vergewaltigung, Entführungen und/ oder Folter behandelt. Wenn Sie sich im Voraus nicht sicher sind, ob das Seminar aus diesen Gründen für Sie in Frage kommt, halten Sie bitte noch einmal Rücksprache mit der Seminarleiterin. |