Filmlektüren: Raum und Zeit - Einzelansicht

Raum und Zeit konstituieren das Medium Film und stellen zugleich grundlegende Parameter des Erzählens dar. Eine Geschichte ohne Handlungsort und -zeit ist nicht möglich. Zugleich kann das Medium Film – als ein Medium der Bewegung – Raum und Zeit in besonderer Weise gestalten und hat dafür vielfache Varianten im Umgang mit Bild, Ton und Montage gefunden. Deshalb hat auch Gilles Deleuze in seiner Filmtheorie mit den beiden Teilen „Das Bewegungsbild“ und „Das Zeitbild“ diese beiden Kategorien in den Mittelpunkt gerückt.

Wir wollen uns diesen Aspekten des Films von der Seite des Schreibens her nähern. Wie lassen sich Bilder und sie begleitende Töne als Modulationen von Zeit und Raum beschreiben? Wie lassen sich gar Montageformen und mithin Aspekte von Bewegung und Rhythmus schriftlich ausdrücken? Grundsätzlich geht es uns dabei um die Bewegung vom Sehen zum Denken, vom Beschreiben, was wir jeweils sehen und hören, zum Entwickeln von Fragen und Hypothesen.

Anhand von vier Filmen aus der Filmgeschichte, die wir uns zunächst im Kino ansehen und dann im Seminarraum weiter analysieren werden, wollen wir diese Fragen erörtern und praktisch durch eigenes Schreiben erproben. Die insgesamt vier Schreibaufgaben werden dabei immer komplexer: Wir beginnen mit dem genauen Beschreiben und verbinden dieses dann zunehmend mit Aussagen und Thesen. Die Schreibaufgaben müssen dabei kontinuierlich im Laufe der Vorlesungszeit erbracht und am Ende, zusammen mit einer Reflexion, als Portfolio eingereicht werden.

Seminarraum 208, Ernst-Abbe-Platz 8