Staat, Regierung, Volk, Freiheit, Gleichheit, Individuum, Gemeinschaft – diese und ähnliche Begriffe gehören zum Grundvokabular politischer Verständigung. Wer an gesellschaftlichen Debatten teilnehmen will, braucht ein Grundverständnis dieser Begriffe und sollte im besten Fall auch in der Lage sein, sich beurteilend auf die mit diesen Begriffen bezeichneten Institutionen oder Konzepte beziehen zu können.
Im Seminar wollen wir gemeinsam ein Verständnis dieser Begriffe erarbeiten und an konkreten Beispielen das aufklärende und kritische Potential unserer Begriffsklärungen erproben. Als Grundlage hierzu wird uns eine Vorlesung über Sozialphilosophie und Politische Philosophie dienen, die der amerikanische Philosoph und Pragmatist John Dewey in den Jahren 1919/20 in China gehalten hat. Was diese Vorlesung gerade für eine Einführung in politische Grundbegriffe so interessant macht, ist die Tatsache, dass in ihr nicht nur eine Reihe wichtiger Begriffe des Politischen und Sozialen bestimmt wird. Vielmehr entwickelt Dewey darüber hinaus auch eine Methode, die eine Antwort darauf gibt, wie wir im Rahmen der Philosophie überhaupt Klarheit über unsere Begriffe erlangen können.
Im Seminar wollen wir auf beiden Ebenen, der inhaltlichen wie methodischen Ebene, arbeiten. Insofern bietet das Seminar nicht nur eine Einführung in Grundbegriffen der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie, sondern zugleich auch eine Einführung in das Denken des amerikanischen Pragmatismus. Punktuell werden wir – ergänzend oder kontrastierend – weitere Texte in die Sitzungen integrieren und die Relevanz des Gelesenen an aktuellen Beispielen konkretisieren.
Grundkenntnisse im Bereich der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie sind hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt.
Das unten genannte Buch bildet die Textgrundlage für unser Seminar; eine Anschaffung wird empfohlen.
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