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Lehrangebot Dubnow-Institut - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Blockveranstaltung Langtext
Veranstaltungsnummer 154047 Kurztext LDI
Semester WS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 0 (manuelle Platzvergabe) Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ 10
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefrist derzeit keine Abmeldung von zugelassenen Lehrveranstaltungen möglich

Zuordnung zu Einrichtungen
Historisches Institut
Inhalt
Kommentar

Lehrveranstaltungen des Dubnow-Instituts im WS 2022 / 23

Dr. Nicholas Berg

Blockseminar: „Jüdische Autobiographien nach 1945 – Autoren und Autorinnen, Texte und Debatten”

 

Die Schriftstellerin Barbara Honigmann charakterisierte einmal die Autobiographie – zusammen mit Briefen und Tagebüchern – mit dem Begriff des „anvertrauenden Schreibens”: In diesen Genres, so Honigmann, werden „Geschichten des Tages” erzählt, von denen sich später herausstellen wird, „daß sie die große Geschichte ausmachten.” Jüdische Autobiographien und Überlebenszeugnisse nach 1945 vereinigen, so betrachtet, Objektivität und Subjektivität auf eine besondere Weise: Sie sind historischer Erkenntnis verpflichtet und zugleich sind sie auch der Ort der literarischen Suche nach einer individuellen und angemessenen Sprache für die Darstellung der eigenen Erfahrungen. Viele dieser Bücher zählen inzwischen zum Kanon der deutschsprachigen Literatur nach dem Holocaust, erinnert sei nur an Jean Amérys „Jenseits von Schuld und Sühne” (1966), Gershom Scholems „Von Berlin nach Jerusalem” (1977, 1982/1994), Ruth Klügers „weiter leben” (1992) oder Marcel Reich-Ranickis „Mein Leben” (1999). Die aktuelle Forschung in den Geschichts- wie in den Literaturwissenschaften nähert sich den Formen des autobiographischen Schreibens inzwischen historisch wie literarisch an, denn diese Texte fordern einen solchen doppelten Blick ein.

Das Seminar bietet exemplarische Erkundungen der doppelten Zugehörigkeit der Autobiographie zu Geschichte und zu Literatur an. Es erfordert nicht nur ein hohes Lektürepensum, sondern auch die Bereitschaft, sich auf theoretische und methodologische Fragen zur Geschichtsliteratur einzulassen: Wie verhalten sich historische Erkenntnis und literarisches Wissen zueinander? Welche Art von Objektivität und welche Form von Subjektivität bilden die Logik von Autobiographien aus? Welche Sprache bieten diese Texte den Leserinnen und Lesern an? Von den Teilnehmer:innen wird die mündliche Vorstellung eines selbst gewählten Werkes im Seminar und die schriftliche Ausarbeitung des Referats zu einer Hausarbeit erwartet.

 

 

 

 

 

Literatur

Literatur: Markus Roth, Sascha Feuchert (Hgg.), Holocaust – Zeugnis – Literatur. 20. Werke wieder gelesen, Göttingen 2018; Markus Malo, Behauptete Subjektivität. Eine Skizze zur deutschsprachigen jüdischen Autobiographie im 20. Jahrhundert, Tübingen 2009; Barbara Honigmann, Das Gesicht wiederfinden. Über Schreiben, Schriftsteller und Judentum, München, Wien 2006; als Hilfsmittel eignen sich: Gudrun Wedel, Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon, Köln, Weimar, Wien 2010; Markus Malo, Bibliographie deutschsprachiger jüdischer Autobiographien. Von der Aufklärung bis zur Gegenwart, Berlin, Bern, Wien 2020.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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