Kommentar |
Im empirischen Praktikum werden wir uns mit dem Thema „Kooperation in großen Gruppen: Betrüger erkennen, erinnern und bestrafen im Intergruppenkontext“ beschäftigen. Wir bezeichnen Menschen, die bestehende soziale Regeln oder Normen durch ihr Verhalten verletzen und sich dadurch selbst einen Vorteil verschaffen als Normabweichler. Eine spezielle Art der Normabweichung ist der Betrug. Bewertungen von sog. „schwarzen Schafen“ und emotionale Reaktionen auf Normabweichler fallen in der Eigengruppe extremer aus als in der Fremdgruppe. Zudem werden Betrüger besser in Erinnerung behalten als sozial kooperative oder irrelevante Personen. Der Gedächtnisvorteil für Betrüger dient der Aufrechterhaltung von Kooperation in großen Gruppen. Er fordert normatives Verhalten aller Mitglieder und ermöglicht die Bestrafung von unkooperativem Verhalten, z.B. durch Ausgrenzung. Um Kooperation in der Eigengruppe zu unterstützen, vermuten wir Unterschiede bei der Wahrnehmung und der Erinnerung von Eigen- und Fremdgruppenbetrügern. In diesem Rahmen können aufbauend auf bisherige Erkenntnisse verschiedene interessante Forschungsfragen entwickelt werden, die wir gemeinsam erarbeiten und empirisch untersuchen werden. |