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Das Städtchen Srebrenica im Norden Bosniens hat sich als Ort des Massenmords an mehr als 8000 bosnischen Muslimen tief in das europäische Gedächtnis eingegraben. Er steht für den Bosnienkrieg und zugleich für das Versagen der internationalen Gemeinschaft. Bis heute belastet der kontroverse Umgang mit dem Geschehen die politische und kulturelle Entwicklung der gesamten Region. Zugleich hat Srebrenica wichtige Impulse für die internationale Strafgerichtsbarkeit gegeben und die Debatte um Völkermord auf neue Grundlagen gestellt. Im Seminar werden anhand ausgewählter Quellen die teils weit zurückreichenden historischen Hintergründe ausgeleuchtet, das Geschehen selbst analysiert und seine Nachwirkungen in Bosnien wie in Europa untersucht.
Literatur zur Einführung: Marie-Janine Calic, Der Krieg in Bosnien-Herzegowina: Ursachen - Konfliktstrukturen - Internationale Lösungsversuche (Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1995); Julia Bogoeva / Caroline Fetscher (Hg.), Srebrenica. Ein Prozeß. Dokumente aus dem Verfahren gegen General Radislav Krstic vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag (Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2002); Norbert Frei / Daniel Stahl / Annette Weinke (Hg.), Human Rights and Humanitarian Intervention. Legitimizing the Use of Force since the 1970s (Göttingen: Wallstein 2017). |