Politische Parteien, fachspezifische Interessenvertretungen und andere gesellschaftliche Zusammenschlüsse erfüllen in Demokratien wichtige Funktionen. Die Gruppierungen nehmen unter anderem die Interessen Ihrer Mitglieder wahr und artikulieren sie im politischen Willensbildungsprozess.
In der DDR hingegen erfüllten die offiziellen Parteien und Massenorganisationen politische Vorgaben und bedingten dadurch einen Konflikt zwischen Individuum und kollektiv begründetem Machtanspruch der SED. Funktion und Aufbau der Organisationen, die alle Gesellschaftsbereiche berührten, waren auf die politischen Vorgaben der Partei zugeschnitten.
Dieses Seminar widmet sich den Parteien und Massenorganisationen der DDR, um nachzuzeichnen, welche Funktion sie im Arbeitsalltag und im Privaten erfüllten. Am Beispiel politischer Parteien, fachlicher Zusammenschlüsse und weiterer Akteure werden nicht nur die gesellschaftlichen Funktionen dieser Institutionen erörtert, sondern auch Grundzüge der DDR-Geschichte vermittelt, die im Seminar exemplarische Vertiefung erfahren.
Zum Seminar gehört ein Tutorium, das sich insbesondere den Hilfsmitteln und Arbeitsmethoden widmet.
Einführende Literatur: Klaus Schroeder, Steffen Alisch: Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949-1990. München 1998, S. 387–423. |