Kommentar |
Wir warten auf das Ende der Krise. So wie ja jedes Buch ein Ende hat, und wenn man lange genug gelesen hat, dann kommt eben das Ende vom Buch. Und in Büchern ist ja immer Krise, denn davon liest man ja so gern, und das Schöne an Literatur ist, daß, wenn das eine Buch zu Ende ist, man einfach das nächste anfangen kann, und da ist dann wieder Krise drin, und es wird spannend: Ob es wohl wieder ausgehen wird am Ende? Denn in Büchern ist Krise ohne Ende: Konflikte, Katastrophen – Prüfungen, in denen wir aufs Äußerste erfahren können, daß wir nichts sind, was wir alles nicht können, und daß es auch nichts werden wird mit uns. In Dichtung ist Sinn in der Krise. Und wie kriegt man da die Krise raus? Mit Methode – dem fachgerechten Instrumentarium an textanalytischen Fragen und Begriffen, die wir hier lernen und einstudieren für alle gegenwärtigen und zukünftigen Bücher und Prüfungen: Damit dann keiner die Krise kriegen muß, die sowieso nie endet. Ist übrigens die Art von Impfung, die nicht immunisieren, sondern sensibilisieren soll. |