Kommentar |
Seit mehr als zweihundert Jahren gehören Schillers Dramen zum Standardrepertoire der deutschsprachigen Bühnen. In der Vorlesung werden die auf dem Theater wirkmächtigsten aus ideen-, gattungs- und epochengeschichtlicher Perspektive analysiert: „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, „Maria Stuart“, „Wallenstein“ und „Wilhelm Tell“. Darüber hinaus gibt die Vorlesung einen kurzen Überblick über die Bühnengeschichte der genannten Dramen seit dem 18. Jahrhundert. Davon ausgehend wird anhand paradigmatischer Inszenierungen u.a. von Claus Peymann, Nicolas Stemann, Leander Haußmann und Rimini Protokoll sowie anhand literarischer Fort- und Überschreibungen illustriert, wie die Theatertexte im 20. und 21. Jahrhundert interpretiert und inszeniert worden sind. „Da kann man natürlich sagen, daß da eine Zerstrümmerung stattfindet“, so der Intendant der Berliner Volksbühne Frank Castorf. „Und da unterscheiden sich die Betrachtungsweisen, manche sehen nur Zerstörung, und manche sehen, wie aus den Trümmern etwas Neues entsteht“. Diesem ‚Neuen‘ gilt unser Interesse. |