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PRAESENZ (PRESENCE): Kant. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 186278 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 14 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 14
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 14:15 bis 15:45 w. 12.04.2021 bis
12.07.2021
Zwätzengasse 12 - Z12   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kienzler, Wolfgang, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

EINFÜHRUNG:

Bitte lesen Sie zur Vorbereitung den Text in Friedolin!

 

Thema: kant grundlegung

Uhrzeit: 12.Apr..2021 02:00 PM Amsterdam, Berlin,

BEGINN: 14:15 Uhr!

 

Zoom-Meeting beitreten

https://uni-jena-de.zoom.us/j/63828955724

 

Meeting-ID: 638 2895 5724

Kenncode: 911636

 

 

Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" ist eigentlich der Entwurf zu einer Kritik der (reinen) praktischen Vernunft. Kant erklärt darin, wie man für die Begründung der Moral vom Begriff des guten Willens ausgehen muss: "Schlechthin gut" kann in der Welt nichts sein außer einem guten Willen. Das Gute darf, wenn es moralisch wertvoll sein soll, nur um seiner selbst getan werden, nicht in Hinblick auf irgend einen Erfolg oder Gewinn. Insbesondere sind die faktischen Konsequenzen einer Handlung für die moralische Beurteilung irrelevant. Nur dasjenige, was rein "aus Pflicht" getan wird, ist als moralisch anzusehen.

Kant gewinnt die Form und Formulierung der obersten Maxime zur moralischen Beurteilung von (unseren eigenen) Handlungen aus der Form der Vernunft selbst: Unsere Maximen des Handelns (die wir uns selbst geben) müssen fähig sein, allgemeines Gesetz für alle werden zu können. Das ist der kategorische Imperativ. Die Quelle der Moral ist die Selbstgesetzgebung, die Autonomie. Die Form der Moral ist die eines allgemeinen Gesetzes, und inhaltlich (sofern man dies als einen Inhalt ansieht) besteht sie vor allem darin, die Autonomie aller anderen Vernunftwesen als gleichwertig zu uns slbst, zu respektieren.

Kant hat jahrzehntelang darüber nachgedacht, wie eine Begründung moralischer Norman möglich ist: Moralische Gebote gelten kategorisch, d.h. unabhängig von allen anderen Bedinungen (sonst wären sie nur hypothetisch): Aber wie kann etwas begründet werden, was ganz allein dasteht? Man kann es so sehen: Wenn ein moralisches Gebot durch Verweis auf etwas anderes begründet wird (z.B. die Verbesserung des Gesellschaft), dann ist es kein moralisches Gebot mehr (sondern z.B. ein Stück Geselschaftsverbesserung). Wenn es aber nicht unter Verweis auf etwas anderes begründet wird: wie kann es dann überhaupt gelten - ist es dann nicht willkürlich aufgestellt? Das moralische Gesetz muss deshalb sich selbst begründen - und das geht nur über die Form, die dieses Gesetz als Teil der Vernunft selbst aufweist.

Wie kann dann aber die bloße Form des Gesetzes dazu motivieren, moralisch zu handeln? Dazu gibt Kant zwei Antworten: Erstens kommen wir, wenn wir die Form des Gesetzes missachten (etwa indem wir lügen) in einen Widerspruch zu uns selbst (das ist ein logischer Grund); und zweitens handlen wir moralisch aus Achtung fürs moralische Gesetz selbst. Kant drückt es am Ende der Kritik der praktischen Vernunft so aus, dass ihn zweierlei mit dem Gefühl von Erhabenheit und Achtung erfüllen: "Der bestirnte Himmel über mir und das Sittengesetz in mir." Dieses Gefühl der Achtung ist somit ein Gefühl der Achtung vor mir selbst (als Vernunftwesen), und zugleich ein Gefühl der Achtung vor allen anderen Vernunftwesen, also insbesondere allen anderen Menschen. Auf diese Weise kann Kants sehr formal begründete Ethik auch sehr konkrete Anwendung erhalten.

Im Seminar wird diese vielleicht folgenreichse Schrift Kants abschnittweise gelesen und diskutiert.

Da vorerst keine Präsenz möglich ist, werden wir das Seminar in schriftlicher Form durchführen: Sie erhalten, begelitend zur eigenen Lektüre, wöchentlich von mir einleitende Texte und Fragen, die sie mir beantwortet zurückschicken - und zu denen Sie wiederum Kommentare von meiner Seite erhalten. Zusätzlich wird eine Zoomsitzung, voraussichtlich in der dritten Semesterwoche, stattfinden.

Der derzeit einzige Vorteil der Nicht-Präsenz liegt darin, dass die Teilnehmerzahl nicht auf 14 beschränkt ist.

Semesterplan Kant GMS

FSU Jena, Sommer 2021

           

Vorrede: Reine Moralphilosophie und Metaphysik der Sitten

 

                        Erster Abschnitt

Der Ausgangspunkt: Der absolut gute Wille                                            393–395

Was ist der Zweck des guten Willens?                                                 395–397

Pflicht: Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung fürs Gesetz             397–401

Das Prinzip: Die allgemeine Gesetzmäßigkeit selbst                        402–405

 

                        Zweiter Abschnitt

Wie begründet man die Pflicht? Nicht aus der Erfahrung!             406–412

Hypothetische und kategorische Imperative                                413–419

Es gibt nur einen kategorischen Imperativ: Handle so…             419–421

Prüfung durch vier Beispiele                                                   421–423

Alle vernünftigen Wesen sind Zwecke an sich: Beispiele             423–430

Autonomie als Prinzip der Moral: Selbstgesetzgebung             431–436         

Die Formeln des KI im Überblick; die Idee der Würde             436–440

Heteronomie hebt die Moral auf                                           440–445

 

                        Dritter Abschnitt

Die Problematik der Freiheit als Grund der Möglichkeit von Moral                    446–448

Interesse an der Sittlichkeit: Wir selbst sind Erscheinung und Ding an sich 449–453

Ein KI ist möglich, weil wir uns als Glied einer intelligiblen Welt denken             453–455

Wie ist aber Freiheit möglich? Grenze des philosophischen Fragens             455–463

 

Zusammenfassung:

Man muss zuerst klären, wo eine Begründung der Moral philosophisch hingehört: Sie kann nur a priori erfolgen (Vorwort).

Ausgangspunkt der Moral kann nur der gute Wille sein; und ein guter Willen kann nur durch die Pflicht zum Handeln bestimmt werden; Pflicht aber ist das richtige Handeln aus Achtung fürs moralische Gesetz; also ist Handeln aus Pflicht ein Handeln nach Maximen, die man zum allgemeinen Gesetz machen könnte. (1. Abschnitt: Hinführung)

Das moralische Handeln kann keinesfalls aufgrund von Erfahrung, und nur durch unbedingte, kategorische Imperative bestimmt werden. Der KI kann aber nur aus der Autonomie entstehen, dadurch, dass ein vernünftiges Wesen sich dieses Gesetz selbst gibt. Darum ist aber auch jedes vernünftige Wesen die Quelle der Moral, und ist damit auch ein Zweck an sich. Das ideale Ziel der Moral kann dann aber nur die Vereinigung aller vernünftigen Wesen als moralisch handelnde Personen (zu einem Reich der Zwecke) sein. Alle Fremdbestimmung, alle Heteronomie, zerstört aber die Moral: Moral kann nur aus der Vernunft kommen. (2. Abschnitt: Erklärung und Begründung des KI)

Fragen zur Theorie der Moral:

1 Ein KI und die Autonomie sind nur möglich, wenn es Freiheit gibt. Die Existenz von Freiheit kann man aber nicht beweisen, man muss sie aber voraussetzen.

2 Dann ist schwer zu verstehen, woher die Motivation, moralisch zu handeln kommen soll, wenn das die vernunft allein leisten soll. Kants Antwort: Als Wesen einer Welt der Vernunft haben wir ein Interesse daran, Moral zu fördern.

3 Man kann noch grundsätzlicher fragen, wie denn Freiheit (in einer naturgesetzlich geregelten Welt) überhaupt möglich ist; aber damit kommt man schon zu Fragen, die grundsätzlich nicht beantwortet werden können. (3. Abschnitt: Schwierige Theoriefragen)

 

Das Seminar wird sich zunächst ausführlich den ersten beiden Abschnitten widmen. Der dritte Abschnitt erörtert Fragen, zu deren Verständnis die Kritik der reinen Vernunft mit der Freiheitsantinomie herangezogen werden muss, und über deren Lösbarkeit die Meinungen weit auseinander gehen. Hier werden wir nur einen ersten Anfang mchen können.

 

 

Literatur

Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten liegt in zahlreichen Ausgaben vor, die sämtlich verwendet werden können. Empfehlenswert sind etwa die Ausgaben bei Reclam und in der Philosophischen Bibliothek bei Meiner.

Die Ausgabe in Suhrkamps Studienbibliothek enthält einen ausführlichen Kommentar. Es gibt auch eine Reihe weiterer Kommentare. Im Seminar werden wir uns jedoch zunächst darauf konzentreiren, den Text sorgfältig zu lesen und verstehen zu lernen.

 

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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