Kommentar |
Die Biographieforschung, und darin insbesondere die Methode des narrativen Interviews, gehört zu den wichtigsten Ansätzen innerhalb der qualitativen Sozialforschung. Sie interessiert sich dafür, wie Menschen ihre Lebensgeschichte erzählend (re-)konstruieren, im Rahmen welcher Sinnkonstruktionen sie Erfahrungen interpretieren und Handlungsorientierungen entwickeln. Ausgehend davon, dass soziologisch uninteressante Biographien nicht existieren, geht es darum, das Spannungsfeld zwischen der Einzigartigkeit jeder individuellen Biographie und ihrem gesellschaftlichen Gewordensein auszuloten. Im Seminar werden wir einerseits die theoretischen und methodologischen Grundannahmen von Biographieforschung und narrativem Interview sowie zentrale methodische Prinzipien der Erhebung und Interpretation biographischer Erzählungen an konkreten Fallbeispielen erarbeiten. Dabei soll das Thema von biographischen Krisen und Übergängen im Mittelpunkt stehen. Jede*r Teilnehmer*in wird im Rahmen einer Forschungsgruppe ein biographisches narratives Interview führen, (teil-)transkribieren und auswerten. Die Prüfungsleistung bsteht in einer individuell zu verfassenden Interpretationsskizze, die in einem gemeinsam in der Forschungsgruppe zu erstellenden Forschungsbericht integriert ist. Eine genaue Verständigung über Anforderungen und Arbeitsweise sowie Interessen der Teilnehmenden findet in der ersten Sitzung am 15.04. statt.
Das Seminar ist prinzipiell als 4stündige Präsenzveranstaltung im zweiwöchentlichen Rhythmus angelegt, wobei auch einzelne Online-Sitzungen eingeplant sind. Je nach Pandemiesituation wird das Seminar ggf. komplett auf Online-Format umgestellt. |