Sufi-Orden im postosmanischen Südosteuropa
Das Seminar bietet eine Einführung zu den Sufi-Bruderschaften in den postosmanischen Ländern Südosteuropas, ihren religiösen Praktiken und Vorstellungen sowie ihre sozio-politische Situationen. Neben einem kurzen Überblick über die Religionsgeschichte der genannten Region werden exemplarisch einzelne Sufi-Orden und Länder beleuchtet.
Sufi-Bruderschaften, die weithin als mystische Variante des Islams verstanden werden, prägten und prägen die religiös-kulturelle Landschaft Südosteuropas. Der Wandel der Sufi-Orden hängt vor allem von den politischen Systemen ab. Mit dem Zerfall des osmanischen Reichs setzte die Marginalisierung muslimischer Gemeinschaften, insbesondere der Sufi-Gruppen ein. Auch im postsozialistischen Südosteuropa sind Sufi-Gemeinschaften trotz neugewährter Religionsfreiheit nach der atheistischen Religionspolitik im Sozialismus marginalisierte religiöse Minderheiten. Gleichzeitig werden religiöse Vorstellungen und Praktiken durch Kontakte zwischen verschiedenen Sufi-Orden und zu anderen Religionsgemeinschaften beeinflusst. In westlichen Gesellschaften wird Sufismus dagegen häufig nur mit Mystik und tanzenden Derwischen assoziiert. |