Kommentar |
Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise schien es, als stünde ein schnelles Ende des Neoliberalismus oder gar ein Ende des (finanzialisierten) Kapitalismus bevor. „All diese Annahmen, Erwartungen und Hoffnungen wurden bitter enttäuscht“, stellt Joris Steg in einer Bestandsaufnahme sozialwissenschaftlicher Krisendiagnosen fest und trifft mit seiner Kritik einen wichtigen Punkt. Weder existiert eine lineare Steigerungslogik, die quasi im Selbstlauf den Zusammenbruch des Kapitalismus herbeiführt, noch findet sich eine endogene Mechanik, die einen bestimmten oder gar einen erwünschten Ausweg aus einer Krise erzwingen könnte. Das gilt auch für die Corona-Krise. Bietet diese Zäsur eine neue Chance für einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel?, lautet die Frage, mit der sich das Forschungskolloquium im WS 2020/21 beschäftigt.
Aus verschiedenen Perspektiven lenken die Vorträge den Blick auf sozial-ökologische Transformationskonflikte der Gegenwart. Die Veranstaltung wird als Hybrid aus Präsenz- und Online-Seminar durchgeführt. |