KÜNSTLERISCH-WISSENSCHAFTLICHES PROJEKTSEMINAR
Bei Andreas Schmitges
Mit dem Jubiläumsjahr 2020/2021 anlässlich 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland und 900 Jahre jüdischen Lebens in Thüringen gehen mannigfaltige Veranstaltungsformate in ganz Deutschland einher. Diese Jubiläen haben eine große Bedeutung nicht nur für Deutschland. Die lange Präsenz jüdischer Kultur und Sprache in Deutschland steht am Anfang der Entstehung eines transnationalen Kulturkreises, der, von Städten wie Erfurt, Mainz, Köln, Frankfurt, Worms und Speyer ausgehend, sich zunächst in Osteuropa und seit dem 19. Jahrhundert auch auf dem amerikanischen Kontinent entwickelt hat: Aschkenas!
Aschkenasische Musik und Kultur gehen auf den deutschsprachigen Raum zurück. Dies zeigt sich u.a. in den dem Deutschen ähnlichen westjiddischen oder ostjiddischen Sprachen und Dialekten. Das musikalische Spektrum reicht von spätmittelalterlichen Klängen über die Musik der frühen Neuzeit bis hin zur heute sehr bekannten osteuropäisch-jüdischen Musik, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ethnografisch erforscht wird.
Dieses Blockseminar lädt Studierende aller Fachrichtungen ein, aschkenasische Musik dieser Epochen kennenzulernen und spielend und singend zu erfahren. Einer musikwissenschaftlich-kulturhistorischen Einführung schließen sich Instrumental- und Gesangs-Workshops an. Je nach Besetzung wird eine Präsentation der Ergebnisse innerhalb des Themenjahres angestrebt. Für den Fall, dass gemeinsames Musizieren in einer größeren Gruppe wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sein sollte, beschränkt sich das Seminar zunächst auf den musikwissenschaftlich-kulturhistorischen Teil in einem digitalen Format, der praktisch-angewandte Teil wird entweder nachgeholt oder in Kleingruppen angeboten. |