In Braveheart dudeln die Dudelsäcke, in Titanic wird zu irischer Musik getanzt: Keltische Musik ist zu einem wichtigen Stilmittel innerhalb der Filmmusik geworden. Dabei portraitiert sie jedoch nicht nur eine nationale Zugehörigkeit, sondern wird auch als allgemeiner musikalischer Verweis auf ein europäisch geprägtes Mittelalter oder eine an diese Ästhetik angelehnte Fantasiewelt verwendet. Die aktuelle Filmmusik folgt damit einer romantischen Keltenbegeisterung, deren Ursprünge bis in die Romantik zurückreichen: Eine wesentliche Rolle spielen hierbei James Macphersons Ossian-Epos, Jean-Jacques Rousseaus Theorie des »Edlen Wilden« und das durch Johann Gottfried Herder geweckte Interesse an Volksliedern. Im Seminar wird der Einsatz keltischer Musik in ausgewählten Filmen analysiert, im Kontext des filmischen Geschehens interpretiert und mit den zugrundeliegenden romantischen Konzepten in Bezug gesetzt.
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