Kommentar |
1905 gründeten Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden. 1906 stieß Max Pechstein zu ihnen, später Otto Müller. Die Künstler entwickelten in gemeinsamer Atelierarbeit neue künstlerische Ausdrucksmittel, für die Kunstkritik und Kunstgeschichte bald den Begriff des Expressionismus prägen sollten. Die Vereinfachung der Form und die Ausdruckssteigerung der Farbe sind die offensichtlichsten bildsprachlichen Innovationen. 1911 löste sich Kirchner aus der Gruppe und ging nach Berlin, da er hoffte, mit seinem Werk eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. 1913 verfasste er eine Chronik der Gruppe, in der er für den Geschmack seiner Mitstreiter die eigene Rolle überbetonte. Das führte zu erheblichen Spannungen und schließlich zur Auflösung der Künstlergruppe, die einen der genuinsten Beiträge zur klassischen Moderne von deutscher Seite leistete. |
Literatur |
Ausst.-Kat. Deutscher Expressionismus 1905-1913. 150 Meisterwerke, hg. von Magdalena M. Moeller, Brücke Museum Berlin, Groninger Museum Groningen, München 2009; Ausst.-Kat. Vincent van Gogh und der Expressionismus, Van Gogh Museum Amsterdam, Neue Galerie New York, Ostfildlern 2006; Ausst.-Kat. Brücke. Die Geburt des deutschen Expressionismus, hg. von Magdalena M. Moeller, Javier Arnaldo, Brücke-Museum Berlin in der Berlinischen Galerie, München 2005; Lothar Günther Buchheim, Die Künstlergemeinschaft Brücke. Gemälde, Zeichnungen, Graphik, Plastik, Dokumente, Feldafing 1956; Horst Jähner, Künstlergruppe Brücke. Geschichte – Leben und Werk ihrer Maler, Stuttgart 1986; Magdalena M. Moeller (Hg.), Brücke-Museum Berlin, Malerei und Plastik. Kommentiertes Verzeichnis der Bestände, München 2006; Christian Weikop (Hg.), New Perspectives on Brücke Expressionism. Bridging History, Farnham 2011; weitere Literatur siehe Künstlermonografien |