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Fëdor Michajlovic Dostoevskij: Prestuplenije i nakazanije - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 153602 Kurztext
Semester WS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 15 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Meier, Nils , Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Slawistik und Kaukasusstudien
Inhalt
Kommentar

Der Erzähler des Romans macht den Leser zum Zeugen eines Doppelmordes. So scheint es sich bei Prestuplenije i nakazanije um die Geschichte eines Verbrechens zu handeln; demnach ist es ein Kriminalroman, den Thomas Mann gar zum „größten Kriminal-Roman aller Zeiten” adelte. Näher besehen bietet der Roman jedoch weniger die Geschichte eines Verbrechens als die Geschichte eines Verbrechers und die Geschichte eines Verbrechers wiederum weniger als die Geschichte eines Menschen, der ein Verbrechen nicht nur begeht; sondern auch gesteht, die Strafe für seine Schuld auf sich nimmt und am Ende beginnt, ein neuer Mensch zu werden. Nicht Aktion und Kampf oder Verfolgungsjagd, sondern Reflexion und Gespräch oder die intellektuelle und existentielle Auseinandersetzung beherrschen die Handlung.
Dostoevskij legt seine Figuren breit an, so dass Bachtin in einer uneinheitlichen Vielstimmigkeit, in Polyphonie und Dialogizität, ein Strukturprinzip von Dostoevskijs Romanen erkannte. Bachtin widersprechen Forscher, die in der breit gefassten Figurendarstellung eine einigermaßen zielstrebige Hinwendung des Autors zu einer einzigen fundamentalen Idee erblicken. In diesem Zusammenhang wird oft auf die damals diskutierte Idee des Neuen Menschen hingewiesen, die Dostoevskij allerdings entgegen zeitgenössischer Moden dezidiert christlich verstanden wissen wollte. Im Seminar werden diese verschiedenen Interpretationen und Versuche der ideellen Synthetisierung nachvollzogen und kritisch gewürdigt.

Literatur

Dostoevskij: Prestuplenie i nakazanie. In: Polnoe sobranie socinenij v 30-ti tomach. Tom 6. M. 1973 [Als Buch in der ThULB, pdf im Internet frei verfügbar]

Seminarteilnehmer, die mit einer Übersetzung arbeiten, sollten einheitlich die Übersetzung …

Dostojewskij: Verbrechen und Strafe. Übersetzt von Swetlana Geier. ISBN: 978-3-596-12997-3, FISCHER Taschenbuch, 768 Seiten, Frankfurt a.M., 2000.

... nutzen.

 

Sekundärliteratur

- Bachtin, Michail: Problemy poetiki Dostoevskogo. M. 2017

- Bachtin, Michail: Probleme der Poetik Dostoevskijs. München 1971

- Belov, S. V.: Roman F. M. Dostoevskogo "Prestuplenie i nakazanie". kommentarij. M. 2010.

- Harreß, Birgit: Prestuplenie i nakazanie - Schuld und Sühne. In: Zelinsky, Bodo [Hg.]: Der russische Roman. Köln, Weimar, Wien, 2007, S. 250-273.

- Neuhäuser, Rudolf: F. M. Dostojevskij. die großen Romane und Erzählungen. Wien 1993.

Lerninhalte

Die Seminarteilnehmer können das hermeneutische Prinzip der Textinterpretation bewusst reflektieren und problematisieren.

- Ausgehend von eigenen Interpretationsversuchen haben die Seminarteilnehmer ein Verständnis für die Faktoren Intertextualität und Sinnkonstruktion des Rezipienten gewonnen.

- Die prominenten Deutungsparadigmen der Dialogizität und Polyphonie (Bachtin) sind den Seminarteilnehmern bekannt, und die Seminarteilnehmer verfügen über das notwendige Wissen, um diese Deutungsparadigmen kritisch würdigen zu können.

Zielgruppe

Das Seminarangebot richtet sich an Studierende der Master-Studiengänge "Slawische Sprachen, Literaturen u. Kulturen" oder "Literatur/Kunst/Kultur". Sofern nicht alle Teilnehmer über ausreichende Russischkenntnisse verfügen, wird im Seminar mit der deutschen Übersetzung des russischsprachigen Originaltextes gearbeitet und zugleich die Frage der Übersetzbarkeit fiktionaler Texte berücksichtigt.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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