Der Alte Gleisberg bei Graitschen (Saale-Holzland-Kreis) ist Gegenstand eines Forschungsprojektes am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Jena und umfasst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften der Uni Jena neben archäologischen auch bodenkundliche, paläobotanische, geologische und geophysikalische Feldforschungen.
Zentrales Forschungsanliegen des Projektes ist die Untersuchung des genauen zeitlichen Ablaufs, der Intensität sowie der naturräumlichen Auswirkungen der Besiedlung. In diesem Zusammenhang kommt auch der Frage nach der verkehrstopographischen Einbindung der Siedlung auf dem Alten Gleisberg in das regionale Burgensystem sowie in die überregionalen Verkehrs- und Handelsnetzen zur Kontrolle der Saale eine große Bedeutung zu.
Ziel der diesjährigen Untersuchung ist es, die Befestigung auf der Nordterrasse durch kleine Sondagen weiter zu erschließen. In diesem Areal wurden bisher Hinweise auf die Verarbeitung von Metall, Knochen, Textilien und Sapropelit aufgefunden. Diese unterstreichen die Bedeutung des Alten Gleisberges innerhalb der Besiedlungslandschaft Thüringens während der Spätbronze- und Eisenzeit.
Teilnehmer der Ausgrabung lernen grundlegende Grabungstechniken vom Anlegen von Plana und Profilen über deren bildliche und schriftliche Dokumentation bis hin zur Vermessung archäologischer Strukturen mithilfe moderner Vermessungstechnik. Zudem besteht für alle Teilnehmer die Möglichkeit, parallel zur Ausgrabung an den geografischen und geophysikalischen Feldarbeiten teilzunehmen. Zusammen mit Dozenten und Studenten der Geografie und Geophysik können so Feldmethoden von Partnerdisziplinen erlernt werden, die wichtiger Bestandteil archäologischer Geländearbeiten sind. |