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Verfassungskonflikte und politisches Denken in den USA des 19. Jahrhunderts - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 173803 Kurztext
Semester SS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 12:00 bis 14:00 w. 14.04.2020 bis
14.07.2020
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 316   findet statt

Die Veranstaltung findet bis auf Weiteres online statt. Bitte kommen Sie nicht in den Seminarraum und beachten Sie regelmäßig Ihre E-Mails.

 
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Niendorf, Tim , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Politikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Als 1783 mit dem Frieden von Paris der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg sein Ende fand, war dies keineswegs gleichbedeutend mit der endgültigen Etablierung der Demokratie in den ehemaligen britischen Kolonien. Bereits auf der Philadelphia Convention, die eine gemeinsame Verfassung der 13 Kolonien erarbeitete, offenbarten sich erhebliche Unterschiede in den Vorstellungen über das zukünftige politische System der Vereinigten Staaten von Amerika. Als zentrale Streitpunkte kristallisierten sich die Fragen nach der Kompetenzverteilung zwischen dem Zentral- und den Gliedstaaten sowie dem Machtverhältnis zwischen den bevölkerungsreichen und kleineren Staaten heraus. Auch die frühzeitige Durchsetzung einer stärkeren Zentralgewalt unter Führung der "Federalists" führte nur bedingt zu einem dauerhaften Ausgleich der widerstrebenden Interessen. Stattdessen rückte jetzt die Frage des langfristigen Umgangs mit der Sklaverei, die nur bedingt durch die Verfassung geregelt worden war, in den Vordergrund. Diese Auseinandersetzung übertrug sich zunehmend auch auf andere politische Konflikte, die sich aus dem offenen Charakter der Verfassung ergaben, und vereinnahmte diese. Die fortschreitende Polarisierung zwischen den sklavenhaltenden Südstaaten (sowie ihren Unterstützern innerhalb der Demokratischen Partei in den Nordstaaten) und den "free states" führte letztendlich zu einer langfristigen Dysfunktionalität des institutionellen Systems, da der Süden zunehmend seine umfangreichen Blockaderechte zur Paralysierung des politischen Prozesses nutze. Bedingt durch die scheinbare Unmöglichkeit einer systemimmanenten Konfliktlösung leitete der Sieg der abolitionistischen Republikaner bei der Präsidentschaftswahl 1860 die Sezession der 11 Südstaaten ein. Der Sieg der Nordstaaten im anschließenden Bürgerkrieg und die darauffolgende Reconstruction Era stellten zwar die territoriale Einheit der Union wieder her und führten zu einer langen Phase der politischen Dominanz der Republikaner, die tieferliegende gesellschaftliche Spaltung zwischen Nord und Süd lösten sie aber nur bedingt auf. So wurden die Errungenschaften des 13., 14. und 15. Amendments nach dem Abzug der Unionstruppen in den meisten Südstaaten faktisch wieder außer Kraft gesetzt und die Vorbürgerkriegsordnung reetabliert.

Hieran anknüpfend soll das Seminar einen ersten Einblick in ausgewählte politische und verfassungsrechtliche Konflikte in der Entwicklung der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert geben. Hierbei sollen u.a. die Nullification Crisis, der Konflikt über die Rechte der Einzelstaaten, die notfalls auch gewaltsame Expansion der Union, die populistische Neuinterpretation des präsidentiellen Systems unter Andrew Jackson, der Zusammenbruch der Union und ihre anschließende Restrukturierung untersucht werden. Ziel ist es einerseits nachzuzeichnen, als wie funktionsfähig sich die zunächst nur abstrakten demokratischen Ideen und institutionellen Konzepte der Gründerväter für die Transformation der USA von einer agrarisch-frühbürgerlichen Gesellschaft hin zu einem modernen Industriestaat erwiesen. Anderseits soll geprüft werden, in welchem Maße der Bürgerkrieg als Epochenereignis bereits in der Struktur der Verfassung angelegt war und auch nach seinem Ende die zentralen politischen Konflikte der USA im 19. Jahrhundert prägte.

Bemerkung

Wer die erste Sitzung der Lehrveranstaltung versäumt, ohne sich vorher schriftlich oder persönlich zu entschuldigen, kann den Anspruch auf einen Platz in der LV verlieren, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Dies gilt ungeachtet der Platzzuweisung durch Friedolin und ist im Einklang mit der grundsätzlichen Aufhebung der Anwesenheitspflicht.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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