Kommentar |
Mythische Figuren dienen als Deutungen, Projektionen und Idealisierungen. Die Frage, wie sich Männer Frauen, genauer: das spezifisch Weibliche vorstellen, eröffnet dafür eines der interessantesten Studienfelder – ebenso wie die andere Frage, wie Autorinnen darauf reagieren. Das Seminar untersucht an 8 Beispieltexten mythische Frauenbilder, die sowohl über Klischeebildungen aus traditionell männlicher Perspektive als auch über den Revisionsanspruch aus weiblicher Sicht belehren. Dabei geht es insbesondere, aber nicht nur um Geschlechterrollen und selbstverständlich auch um die Funktion literarischer Mythen-Adaption und -Variation. Behandelt werden:
Goethe, Iphigenie auf Tauris Kleist, Penthesilea Franz Grillparzer, Medea Friedrich de la Motte-Fouqué, Undine Hans Christian Andersen, Die kleine Meerjungfrau Ingeborg Bachmann, Undine geht Christa Wolf, Medea Stimmen Michail Bulgakow, Der Meister und Margarita (Auszüge) Wünschenswert wäre es zudem, wenn einige über die zuletzt in Amerika blühenden feministischen Revisionen der antiken Mythologie referieren könnten. |
Bemerkung |
S – NDL V.1, NDL VI.1/2, M-GLW-NDL1/2/3/4, M-GLW-DK1/-DK2, Staatsexamen mündlich oder schriftlich zur V MATUSCHEK
Das Seminar dient auch der Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen. Die Platzvergabe erfolgt daher nicht automatisch durch Friedolin, sondern in der ersten Seminarsitzung durch den Seminarleiter. Staatsexamenskandidaten werden bevorzugt berücksichtigt. |