Kommentar |
Dieser Kurs versucht, durch eine andere Art des Lesens zum eigenen Schreiben hinführen. Er möchte Studierende der verschiedenen Literaturwissenschaften – aber nicht nur sie – ermutigen, sich literarisch auszuprobieren und darüber einen neuen Zugang zur Literatur zu finden. Die Grundlage dafür bildet ein langsames, genaues Lesen, das die handwerklichen Aspekte des Schreibens herausstellt. Dies entspricht der Art des Lesens, die Lektorinnen und Lektoren in Verlagen praktizieren müssen, bereitet also auch auf dieses Berufsfeld vor.
An einer Reihe von Gegenwartsromanen aus den letzten Jahren werden wir uns mit den grundlegenden Aspekten des literarischen Erzählens auseinandersetzen: (1) Die Sinne und das Schreiben (2) Figurenzeichnung und Dialog, (3) Raum und Zeit (4) Die Geschichte und ihre Rhythmen, (5) Erzählperspektive und Stimme. Im Wechsel mit den analytischen Aufgaben stehen kreative Schreibaufgaben, in denen die Teilnehmenden diese Aspekte ausprobieren und umsetzen. Die einzelnen Teile können aufeinander aufbauen, so dass am Ende eine eigene kleine Erzählung steht.
Der Kurs setzt die Bereitschaft zum kontinuierlichen Lesen und Schreiben voraus. Die analytischen und kreativen Schreibaufgaben sind von Woche zu Woche zu erfüllen und werden am Ende als Portfolio abgegeben. Die kreativen Schreibaufgaben werden von allen gelesen und im Kurs besprochen; von jeder Teilnehmerin, jedem Teilnehmer werden mindestens zwei Texte diskutiert. Die Teilnehmendenzahl ist deshalb auf 15 begrenzt. |