Kommentar |
Mit dem Begriff 'Minnesang' bezeichnet man heute die gesungene Liebeslyrik in mittelhochdeutscher Sprache, wie sie zwischen ca. 1150 und 1300 von so berühmten Dichtern wie Walther von der Vogelweide geschaffen wurde. Obwohl man davon ausgeht, dass jeder Text mit seiner eigenen Melodie verbunden war und beide zusammen ein metrisch-musikalisches Schema (einen 'Ton') bildeten, ist nur für einen Bruchteil der Dichtungen eine Melodie überliefert bzw. erschließbar. Dieser Überlieferung und den daraus sich ergebenden Fragen wollen wir uns anhand repräsentativer Beispiele nähern, die von den 'Carmina burana' bis zur Melodie-Überlieferung Neidharts reichen und neben der Minnekanzone auch Kreuzzugslieder sowie Leichs umfassen. Performanz-Hinweisen in den Texten werden wir uns ebenso widmen wie den neuzeitlichen Tonaufnahmen. |