Kommentar |
In seiner Monadologie entwirft Leibniz in knapper Form (der Text hat 90 kurze Abschnitte und passt auf 20 Druckseiten, wenn sie nicht zu klein sind) ein philosophisches Gesamtsystem, welches die gesamte Wirklichkeit konsequent von der Konzeption einer "Monade" her deutet. Eine Monade ist zunächst eine "Einheit" (so die wörtliche Bedeutung), und diese Einheit, die alles aufweisen muss, was wirklich genannt werden kann, weist grundsätzlich Züge von etwas Seelischem oder Geistigen auf . In diesem Sinn entwickelt Leibniz ein idealistisches philosophisches System.
Im Seminar wird der Text abschnittsweise gelesen und diskutiert.
Thematischer Überblick:
"Monaden" sind erklärt als das, was einfach ist (1); Einfaches muss es geben, weil es ja Zusammengesetztes gibt (2). Was einfach ist, kann nicht in Teile zerfallen, es kann nich vergehen (4), und auch nicht auf natürliche Weise gebildet werden (5). Monaden haben kein Innen und Außen, es kann nichts von Außen in sie eintreten, sie "haben keine Fenster" (7), aber sie müssen trotzdem verschieden sein (9) und sich kontinuierlich verändern (10). Sie müssen Vielheiten in der Einheit sein (13), dies ist nur durch Perzeption möglich (14), zu der uch ein Streben gehört (15). Das kann man mechanisch nicht erklären (17), und es hat Ähnlichkeit mit Seelischem (19). Jede Monade muss immer Perzeptionen haben (21), und diese Perzeptionen entwickeln sich, zunächst bei den Tieren (25), die aus Gewohnheit handeln (27), wie Empiristen (28). Es gibt aber auch Vernunftwahrheiten (29) und die Reflexion auf das Ich (30). Die wichtigsten Vernunftprinzipien: Das Prinzip des Widerspruchs und des zureichenden Grundes (31-2), und es gibt Tatsachen- und Vernunftwahrheiten (33), die man unterscheiden muss (35-6). Der letzte Grund der Dinge aber kann "Gott" genannt werden (38), der nur einer ist, notwendig, vollkommen - und die Quelle von allem, sogar den Gedanken und Essenzen (40-43). Er existiert notwendigerweise (45) und wählt immer das Beste (46), mit Macht und Erkenntnis (48-9). Tätigkeit ist vollkommener als Leiden (49) --- usw. bis (90).
Hinweis: Die erste Sitzung am 4. April findet über Zoom statt. Es gibt darin eine Vorbesprechung und ein erster Überblick über die Themen der Monadologie.
Link: Thema: Leibniz Monadologie
Uhrzeit: 4.Apr. 2023 10:00 AM Amsterdam,
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https://uni-jena-de.zoom.us/j/61536979778
Meeting-ID: 615 3697 9778
Kenncode: 419101 |
Literatur |
Leibniz, Monadologie, frz.-dt. Reclam 1998 (RUB 7853).
Leibniz, Monadologie und andere metaphysische Schriften, frz.-dt. Meiner 2002 (Phil. Bibl. 537) [Enthält zusätzlich die "Metaphysische Abhandlung" und die "populäre" version der Monadologie, die "Prinzipien der Natur und der Gnade".]
Der Text der Monadologie ist auch in vielen weiteren Ausgaben zugänglich. |