Kommentar |
Die moderne Gesellschaft ist von ihrem Fundament her geschlechtlich strukturiert. Dies meint nicht nur eine strukurelle Dissoziation in einem männlich konnotierten Bereich von Arbeit, Wissenschaft, Militär und Politik und eine als weiblich geltende Sphäre der Familie, sondern auch eine kulturell-symbolische Zweigeschlechtlichkeit. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entstehung der Geschlechtersoziologie, führt in zentrale theoretische Konzepte der Geschlechterforschung ein und diskutiert anhand aktueller Studien die Frage, inwieweit sich die patriarchale Geschlechterordnung gewandelt hat. Welche Bedeutung hat die Geschlechtszugehörigkeit in der Sozialisation, auf dem Arbeitsmarkt, in der Politik oder bezüglich der familialen Arbeitsteilung in der Gegenwartsgesellschaft noch? Und warum ruft der Wandel der Geschlechterverhältnisse in Teilen der Gesellschaft so starke Abwehrhaltungen, gar einen Anti-Genderismus, hervor? Wie hängt diese Entwicklung mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte zusammen? |