Kommentar |
Partizipation ist in aller Munde und gilt als Gütesiegel demokratischer und pluraler Geschichtskultur. Geschichtswettbewerbe, Museen und Archive bieten mittlerweile viele Teilhabemöglichkeiten. Konzepte wie ‚Citizen Science‘ oder ‚Third Space‘ setzen neue Akzente in der Interaktion von Expert:innen und Laien, von Lehrkräften und Schüler:innen, die nicht zuletzt als eine Reaktion auf gesellschaftlichen Entwicklungen wie Demokratiedefizite und Wissenschaftsskepsis verstanden werden können.
Zum einen soll im Seminar thematisiert werden, worauf es in der historischen Bildung ankommt, damit Lernende auch als Forschende und Akteure in der Geschichtskultur wahr- und ernstgenommen werden. Zum anderen beschäftigen wir uns mit konkreten, oft lokalgeschichtlich verankerten Projektangeboten außerschulischer Lernorte, die Partizipation an Geschichte ermöglichen sollen. Geplant ist eine Exkursion in die Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße.
Literatur:
Anke John: Lokal- und Regionalgeschichte (Methoden historischen Lernens), Frankfurt / Main 2018. Saskia Handro: Kinder und Jugendliche machen Geschichte! Geschichtswettbewerbe als partizipative Ressource, in: Katrin Minner (Hg.): Public History in der Regional- und Landesgeschichte, Münster 2019, S. 295-327. Martin Schlutow: Partizipation im Museum. Eine neue museale Praxis und ihre Bedeutung für die Kategorie Geschichtskultur, in: Jan M. Hoffrogge u.a. (Hg.): Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft, Frankfurt/Main 2021, S. 259-276. |