Kommentar |
Mit der Frage „Was ist der Mensch?“ (Ps 8,5) ist die Kernfrage der biblischen Anthropologie gestellt, die sich mit Wesen und Stellung des Menschen coram Deo auseinandersetzt. Die Vorlesung wird anhand von Schlüsseltexten aus dem Buch Genesis, aus dem Psalmen und aus der (hebräischen und griechischen) Weisheitsliteratur eine kleine biblische Anthropologie aus alttestamentlicher Perspektive entwickeln und einige Linien zum Neuen Testament aufzeigen. Auf diese Weise soll – unter moderater Einbeziehung neuzeitlicher Fragestellungen – ein Einblick in das biblische Menschenbild vermittelt werden, auf das man sich bis in die Gegenwart immer wieder bezieht, wenn es beispielsweise um die Grundlegung einer (evangelischen) Ethik geht. Behandelt werden im einzelnen: Grundbegriffe der alttestamentlichen Anthropologie; der Mensch als Ebenbild Gottes; Sünde und Verfehlung; Schicksal, Leid und Gerechtigkeit und vieles andere. Einbezogen werden darüber hinaus die kultur- und religionsgeschichtlichen Perspektiven, die in den vergangenen Jahren zu einem Boom auf dem Markt der „Anthropologien (des AT)“ geführt haben. Hebräisch-Kenntnisse sind nützlich, werden aber nicht zwingend vorausgesetzt. Material zur Vorlesung wird über moodle zur Verfügung gestellt. |
Literatur |
Angelika Berlejung / Jan Dietrich / Joachim Friedrich Quack (Hgg.), Menschenbilder und Körperkonzepte im Alten Israel, in Ägypten und im Alten Orient, ORA 9, Tübingen 2012; Christian Frevel (Hg.), Biblische Anthropologie. Neue Einsichten aus dem Alten Testament, QD 237, Freiburg i.Br. 2010; Bernd Janowski, Anthropologie des Alten Testaments. Grundfragen - Kontexte - Themenfelder, Tübingen 2019; Jürgen van Oorschot / Andreas Wagner (Hgg.): Anthropologie(n) des Alten Testaments, VWGTh 42, Leipzig 2015. |
Zielgruppe |
Hauptstudium Lehramt, Diplom, Pioneer Ministry, Hörer aller Fakultäten, Schnupperstudium, Gasthörer |