Geschichte ist ein breites Feld, das von Vielen studiert wird. Mögliche Berufsfelder liegen dem Lehramt und der universitären Forschung und Lehre v.a. im Bereich der Presse- Medien- Öffentlichkeitsarbeit sowie Politikberatung. Sich hier früh eine Zusatzqualifikation zu erwerben ist entscheidend für die weitere Karriere. Mit der EU-Erweiterung Richtung Osten haben sich seit der Jahrtausendwende neue Politik- und Konfliktfelder aufgetan. Wer sich hier auskennt, ist im Vorteil.
Slawische Sprachen sind nicht einfach. Die gute Nachricht ist: Studierende der Geschichte müssen sie für ihre Zwecke zunächst nur lesen können. Damit sollte frühzeitig im Studium begonnen werden. Die Übung beleuchtet schlaglichtartig anhand von aus dem Polnischen zu übersetzenden Quellen zu der Verfassungsdebatten während der Zeit des Staatssozialismus (1975-1976). Durch offene Briefe, oppositionelle Flugblätter, Fragmente von zeitgenössischen Tagebüchern, aber auch Protokolle des Treffens der kommunistischen Partei wird gezeigt, wie in dieser Zeit Begriffe der Gesetzlichkeit, Souveränität oder der Beziehung zwischen Recht und politische Macht verstanden und ausgehandelt waren.
Erforderlich sind elementare Lesekenntnisse im Polnischen. Sprachliche Hilfestellung wird vor allem im übungsbegleitenden Tutorium geboten. Wer Interesse am Kurs, aber noch keine Vorkenntnisse erworben hat, ist herzlich eingeladen, dies nachzuholen — etwa durch die Belegung eines Kurses im Sprachenzentrum der FSU und/oder mit einem Ferien-Intensivsprachkurs in Polen — und in einem der nächsten Semester teilzunehmen.
Zur Einstimmung in das Thema wird empfohlen: Agnieszka Zaganczyk-Neufeld, Die geglückte Revolution: das Politische und der Umbruch in Polen 1976 - 1997, Paderborn : Schöningh, 2014, S. 37-48. |