Kommentar |
Die Geschichte der europäischen Literatur beginnt mit einem Paukenschlag: Homer, „der erste Dichter des Abendlandes“, erzählt in seiner Ilias vom Zorn des Achill und dessen katastrophalen Auswirkungen auf das griechische Heer vor Troja, das in einem zehn Jahre währenden Zermürbungskrieg versucht, die Stadt zu erobern und die von Paris geraubte Helena nach Griechenland zurückzuholen. Homer beschränkt sich in seiner Erzählung auf einem Zeitrahmen von 51 Tagen aus dem neunten Kriegsjahr, innerhalb dessen jenes Zorn-Motiv seine volle Wirkkraft entfaltet.
Im Seminar wollen wir die Ilias als Ganzschrift in der Übersetzung Wolgang Schadewaldts lesen und ausgewählte Passagen in den einzelnen Sitzungen genauer behandeln, wobei auch der griechische Originaltext stets mit zur Erörterung der Übersetzung herangezogen werden soll. Griechischkenntnisse sind daher willkommen und hilfreich, aber keineswegs Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar. |
Literatur |
Homerus Ilias, ed. Martin L. West, Bibliotheca Teubneriana, 1998.
Homer Ilias, neue Übertragung voon Wolfgang Schadewadt, Frankfurt a.M. 1975.
Latacz, Joachim: Homer, Der erste Dichter des Abendlandes, Düsseldorf/Zürich 2003.
Muhsal, Daniel: Der Homerische Mythos und die Grundlagen neuplatonischer Theologie, Berlin 2022. |