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PRAESENZ (PRESENCE): GEOG 421/426 - Demographischer Wandel in räumlicher Perspektive - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 166214 Kurztext
Semester WS 2021 SWS
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus Jedes 2. Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 20.10.2021 bis
15.12.2021
Löbdergraben 32 - SR 123 (ehem. 211) Hobbs, Marlene ( verantwortlich ) findet statt

Thema:
Was trägt die Gesellschaft untendrunter? Alltägliche Geographien umkämpfter Infrastrukturen

Der Raum ist bis Jahresende gesperrt wegen Bauarbeiten.

 
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 20.10.2021 bis
15.12.2021
August-Bebel-Straße 4 - SR 013 a   findet statt

Ersatzraum wegen Bauarbeiten

 
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 19.01.2022 bis
02.02.2022
August-Bebel-Straße 4 - SR 116   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 19.01.2022 bis
02.02.2022
    findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:
Termine Gruppe: 2-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 27.10.2021 bis
08.12.2021
Löbdergraben 32 - SR 123 (ehem. 211) Stenglein, Ferdinand ( verantwortlich ) findet statt

Thema: Kritische Geographien des Staates

Der Raum ist bis Jahresende gesperrt wegen Bauarbeiten.

 
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 27.10.2021 bis
08.12.2021
August-Bebel-Straße 4 - SR 013 a   findet statt

Ersatzraum wegen Bauarbeiten

 
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 12.01.2022 bis
09.02.2022
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 308   findet statt  
Einzeltermine anzeigen Mi. 08:00 bis 12:00 14t. 12.01.2022 bis
09.02.2022
    findet statt  
Gruppe 2-Gruppe:



Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Stenglein, Ferdinand verantwortlich
Hobbs, Marlene verantwortlich
keine öffentliche Person
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion
Master of Science Geographie 1 - 1 2018
Zuordnung zu Einrichtungen
JP Sozialgeographie
Inhalt
Kommentar

Gruppe I (Dozentin: Marlene Hobbs):

Was trägt die Gesellschaft untendrunter? Alltägliche Geographien umkämpfter Infrastrukturen

One person’s infrastructure is another’s topic, or difficulty.1

Denn nichts treibt die Sozialforscherin so sehr, wie ihr geradezu voyeuristisches Interesse daran, was die Gesellschaft untendrunter trägt, also stabilisiert, ermöglicht, fundiert oder auch unterminiert.2

Der alltägliche Weg durch den Straßenverkehr als Person mit Be_hinderung; die Benachteiligung von Frauen und Trans*Personen bei der Nutzung öffentlicher Toiletten; der Protest von Roma gegen Zwangsräumungen oder von Black Lives Matter-Aktivist:innen gegen rassistische Auswirkungen von Verkehrsinfrastrukturen: hier werden gesellschaftliche Machtverhältnisse in soziotechnischen Systemen reproduziert.

In der aktuellen geographischen Infrastrukturforschung meinen Infrastrukturen nicht nur technische Großprojekte oder öffentliche Daseinsvorsorge, sondern alle möglichen soziotechnischen Systeme, die im alltäglichen Leben eingebettet sind, Gesellschaft formen und Normen bestimmen, welche wiederum durch ihren Gebrauch mitgestaltet werden. Im Seminar werden alltägliche Infrastrukturen als analytische Brille herangezogen, um Machtbeziehungen in sozialräumlichen Prozessen nachzuvollziehen.

Ausgehend von sozialwissenschaftlichen, feministischen, postkolonialen und ethnographischen Ansätzen sowie den Science and Technology Studies werden im Seminar zunächst theoretische Herangehensweisen an Infrastrukturen diskutiert. In weiteren Sitzungen betrachten wir aktuelle Beispiele alltäglicher Aushandlungen um und mit Infrastrukturen. Das Seminar ist ein Lektüre-Seminar und basiert auf der intensiven Auseinandersetzung mit deutsch- und englischsprachigen Texten. Zum tieferen Textverständnis und als Schreibübung wird jede:r Teilnehmer:in ein Exzerpt zu einem der Lesetexte sowie einen Glossarbeitrag zu einem wichtigen Begriff/Konzept anfertigen und im Seminar vorstellen. Als Prüfungsleistung sollen Audiobeiträge in Gruppen produziert werden. Eine der Sitzungen wird im Laufe des Seminars zur Gruppen- und Themenfindung sowie zur grundlegenden Konzeption der Audiobeiträge dienen. Alle weiteren Infos zum Ablauf und konkreten Anforderungen werden in der ersten Sitzung besprochen.

Das Seminar wird zunächst online stattfinden um Diskussionen in Kleingruppen zu ermöglichen. Je nach Hygienemaßnahmen werden wir uns im Laufe des Semesters in Präsenz treffen.

 

1 Star, Susan Leigh (1990): The ethnography of infrastructure. In: American Behavioural Scientist, 43(3), 377-391. (Seite 380)
2 Folkers, Andreas (2012): Kritische Infrastrukturen. In: Marquardt, Nadine / Schreiber, Verena (Hrsg.): Ortsregister. Ein Glossar zu Räumen der Gegenwart. Bielefeld: transcript, 154-159. (S. 154)

 

Anforderungen

- Regelmäßige und aktive Teilnahme, Vorbereitung der Lesetexte

- Verfassen eines Exzerpts zu einem Lesetext und Vorstellung im Seminar (Anforderungen und Verteilung der Texte werden in der ersten Sitzung besprochen)

- Verfassen eines Glossarbeitrags zu einem Begriff oder Konzept des bearbeiteten Lesetextes

- Prüfungsleistung: Konzeption, Aufnahme und Vorstellung eines Audiobeitrags zu einem selbstgewählten, die Seminarinhalte vertiefenden Themas in Gruppen. Dazu muss das Skript des Beitrags als schriftlicher Nachweis inklusive Literaturverweise abgegeben werden.

 

 

Gruppe II (Dozent: Ferdinand Stenglein):

Kritische Geographien des Staates

Dass wir in Staaten leben und von Geburt an Staatsbürger:innen mit Steuernummer sein müssen, dass die Welt (fast) überall durch Staaten strukturiert ist, durch ihre Grenzen politisch eingeteilt, durch ihre Polizei- und Militärapparate gesichert und ihre Bürokratien verwaltet wird, das scheint ein quasi-natürlicher Zustand zu sein. Wie soll auch - angesichts dieser Allgegenwärtigkeit von Staatlichkeit - ein soziales Miteinander vorstellbar sein, das anders gestaltet wird?!

Der moderne Staat und moderne Staatlichkeit sind keineswegs natürliche Gegebenheiten. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um spezifische sozio-politische und letztlich historisch kontingente Phänomene, die in den vergangenen Jahrhunderten in Europa entstanden sind und gewaltvoll weltweit durchgesetzt wurden. Dem Verständnis des Theoretikers Henri Lefebvre1 folgend, können wir Staaten als soziale Prozesse verstehen, die alltäglich und räumlich (re-)produziert werden: als mentale Räume etatistischen (von frz. l‘état = Staat) Denkens, als soziale Räume in Praktiken und Beziehungen und als physische Räume durch Territorien und Grenzen. Im Kontrast zu diesem Verständnis wird in den Sozialwissenschaften (inkl. der Geographie, dabei insb. in der Bevölkerungsgeographie sowie bestimmten Ansätzen der Migrationsstudien) bis heute sehr oft Staatlichkeit und die Staatsform unhinterfragt als Forschungsrahmen gesetzt2.

In diesem Seminar werden wir über diesen impliziten Etatismus hinausgehen und uns dem Phänomen 'Staat' kritisch-geographisch nähern. Kritisch heißt dabei nicht, dass das Seminar primär darauf abzielt, das Phänomen 'Staat' und Staatlichkeit zu kritisieren. Vielmehr wird es im Seminar darum gehen, auf Basis grundlegender geographischer Konzepte (Skale, Territorium, Netzwerk, place, Grenze) sowie konkret empirisch, den sozialen Prozess 'Staat' und die durch und in ihm (re-)produzierten sozialen und globalen Geographien strukturell und in ihren Machteffekten zu verstehen. Dabei werden verschiedene theoretische Zugänge erarbeitet und an feministische, anarchistische sowie Ansätze der Black Geographies und der kritischen Migrationsstudien angeschlossen und so Machteffekte von Staatlichkeit konkret und empirisch sicht- und fühlbar gemacht.

Durch das vermittelte Verständnis des Phänomens 'Staat', soll das Seminar nicht nur zu kritisch-reflexivem wissenschaftlichen Arbeiten und Forschen und eigenständigem Urteilen ermutigen, sondern letztlich auch dazu beitragen, dass eigene alltägliche Verflechtungen mit Staatlichkeit erkannt werden und ein Jenseits von Staatlichkeit für die Seminarteilnehmer:innen denkbar wird.

Das Seminar ist ein Lektüre-Seminar und basiert auf der intensiven Auseinandersetzung mit deutsch- und englischsprachigen Texten. Als Prüfungsleistung ist eine wissenschaftliche Hausarbeit im Umfang von ca. 15 Seiten zu einem der Themen des Seminars zu verfassen. Zusätzlich soll jede:r Seminarteilnehmer:in in Rücksprache mit der Seminarleitung an der Gestaltung einer der Sitzungen mitwirken.

Alle weiteren Infos zum Ablauf, Inhalten und konkreten Anforderungen werden in der ersten Sitzung besprochen.

Das Seminar wird zunächst online stattfinden um Diskussionen in Kleingruppen zu ermöglichen. Je nach Hygienemaßnahmen werden wir uns im Laufe des Semesters in Präsenz treffen.

 

1 Lefebvre, Henri. 2003. Space and the State. In Neil Brenner, Bob Jessop, Martin Jones, & Gordon Macleod (Hrsg.), State / Space: A Reader. Malden: Blackwell, S. 84–100.

2 Moisio, Sami, Andrew EG Jonas, Natalie Koch, Christopher Lizotte, und Juho Luukkonen. 2020. Changing geographies of the state: themes, challenges and futures. In Sami Moisio, Natalie Koch, Andrew E. G. Jonas, Christopher Lizotte, & Juho Luukkonen (Hrsg.), Handbook on the Changing Geographies of the State: New Spaces of Geopolitics. Northampton: Edward Elgar, S. 1–29.; Brenner, Neil. 1999. Beyond State-Centrism? Space, Territoriality, and Geographical Scale in Globalization Studies. In Theory and Society 28(1), 39–78.

 

Anforderungen

- Regelmäßige und aktive Teilnahme; Vorbereitung der Lesetexte zur jeweiligen Sitzung.

- Vorbereitung und Gestaltung einer Sitzung in Absprache mit der Seminarleitung (Anforderungen diesbezüglich und Verteilung der Sitzungen werden in der ersten Sitzung besprochen).

- Prüfungsleistung: Wissenschaftliche Hausarbeit im Umfang von ca. 15. Seiten (Anforderungen diesbezüglich und Themenfindung werden im Laufe des Seminars besprochen).

 

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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