Kommentar |
Unter den zahlreichen Grabbefunden, die eine der wichtigsten archäologischen Quellen der frühgeschichtlichen Forschung darstellen, stechen die sogenannten Prunkbestattungen deutlich hervor, da sie sich von den einfachen Bestattungen einer Sozialgemeinschaft deutlich unterscheiden. Prunkgräber entstehen dabei im Sinne H. Steuers nicht zwangsläufig als Merkmal einer gesellschaftlichen Elite, vielmehr bilden sie sich in kulturellen, politischen und sozialen Verhältnissen heraus, die deskriptiv erfasst werden können. Prunkgräber sind hierbei etwa durch einen aufwendigen Grabbau und eine reiche Ausstattung gekennzeichnet, wodurch auch eine Vielzahl an archäologischem Formengut behandelt wird.
Ziel des BA-Seminars ist zum einen das Kennenlernen von ausgewählten Prunkgräbern des 1. nachchristlichen Jahrtausends, von denen das Gros auch Referenzfundstellen (und -funde) der jeweiligen Epoche sind. Neben der Vorstellung des reichhaltigen Fundmaterials sowie einer chronologischen Einordnung soll v. a. die Frage im Mittelpunkt stehen, wodurch die einzelnen Fundplätze als Prunkgrab (Grabbau, exotische Objekte, Edelmetall usw.) charakterisiert werden können und wie sich diese Bestattungen im Vergleich zu den zeitgleichen „einfachen” Gräbern verhalten. |