Musik und Gender (Ringvorlesung)
Die Geschlechterthematik spielt musikhistorisch fast zu jedem Zeitpunkt eine Rolle – sei es im Diskurs um die Kastraten im 17. und 18. Jahrhundert, beim Cross-Dressing und Geschlechtertausch in der Oper, bei der Frage nach musikalischen Handlungsräumen von Frauen vom Mittelalter bis heute, beim Stimmeinsatz und in der Inszenierung der eigenen Persona innerhalb der populären Musik, aber auch bei geschlechterspezifischen Konnotationen in der Musik selbst: So geht, um ein Beispiel zu nennen, die Spezifizierung des ersten Themas eines Sonatensatzes als ‚männlich‘ und jene des zweiten Themas als ‚weiblich‘ u.a. auf Adolph Bernhard Marx‘ Kompositionslehre (um 1840) zurück, aber auch in den Opern Richard Wagners wird man fündig, wenn es um geschlechtsspezifische Melodik oder Instrumentation geht. In jüngerer Zeit gerät diesbezüglich auch die Filmmusik ins Blickfeld der Forschung.
In der geplanten Ringvorlesung gehen jeweilige Expert:innen auf ihrem Gebiet eine Einführung in eine ausgewählte Thematik rund um das Themenfeld Musik und Gender, das in den vergangenen Jahren einen enormen Auftrieb erfuhr. Die jeweiligen Themen werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Dozentin: Prof. Dr. Nina Noeske |