Kommentar |
Auf die Frage, wer sei der größte französische Dichter, soll André Gide einmal geantwortet haben: «Hugo, hélas». Tatsächlich überragt Hugos Werk in fast allen Gattungen die an großen Werken nicht gerade arme französische Literatur des 19. Jahrhunderts. Seine nicht nur literarische, sondern auch politische Durchschlagskraft reicht bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Gegenstand des Seminars sind drei der zentralen Gedichtsammlungen Victor Hugos (1802-1885), die in den Jahren der Julimonarchie, also mitten in der französischen Hochromantik, entstanden und erschienen sind. Nach den frühen, teils spätklassizistischen, teils romantischen Sammlungen, die sogar Aspekte der späteren parnassianischen Lyrik vorwegnehmen (vgl. Les Orientales), markieren diese „recueils“ die Selbstautorisierung des Dichters als Seher und die Behauptung der Poesie als universelle literarische Gattung der Moderne.
Im Seminar werden ausgewählte Gedichte aus den drei genannten Sammlungen ausführlich analysiert und kommentiert.
Das Buch ist in der vom Dozenten empfohlenen Ausgabe vor Beginn des Semesters anzuschaffen. |
Literatur |
Kurzbibliographie:
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Hugo, Victor: Les Chants du crépuscule - Les Voix intérieures - Les Rayons et les Ombres. Édition de Pierre Albouy. Nouvelle édition en 2002, Paris : Gallimard (Poésie/Gallimard), 2002 (unbedingt diese Ausgabe !).
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Durand, Pascal: L’art d’être Hugo. Lecture d’une poésie siècle, Arles : Actes Sud, 2005.
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