Kommentar |
Die Soldatenkaiserzeit (235–284) zählt zweifellos zu den turbulentesten Perioden der römischen Geschichte. Das Reich wurde von zahlreichen Einfällen der Germanen und Perser erschüttert; Usurpationen schwächten die Kaiserherrschaft und führten zu einer Krise der Institutionen. Erst die illyrischen Herrscher Claudius II., Aurelian und Probus konnten in der zweiten Hälfte der Epoche eine gewisse Stabilisierung der Lage erreichen, die aber erst mit der systematischen Reform des Reiches unter Diocletian vollendet wurde. Da jedoch für diese Periode keine zusammenhängende und verläßliche Geschichtsdarstellung erhalten blieb, ist der Historiker zur Rekonstruktion auf spätantike und byzantinische Quellen von sehr unterschiedlicher Qualität angewiesen; zudem müssen Inschriften, Münzen und Papyri herangezogen werden. In dieser Veranstaltung sollen wichtige Ereignisse von der Gefangennahme Valerians (260) bis zum Regierungsantritt Diocletians (284) betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Interpretation der antiken Zeugnisse. |
Literatur |
Heinz Bellen, Grundzüge der römischen Geschichte, Bd. 2, Darmstadt 1998, 203–243 (Einführung); Michel Christol, L’empire romain du IIIe siècle, Paris 1997; Klaus-Peter Johne / Udo Hartmann / Thomas Gerhardt (Hrsg.), Die Zeit der Soldatenkaiser, Berlin 2008; Michael Sommer, Die Soldatenkaiser, 2. Aufl., Darmstadt 2010 (Einführung bei ‚Geschichte kompakt‘). |