Kommentar |
Der Kurs findet in Projektform statt. Im Anschluss an die Vorbesprechung haben die Teilnehmenden ca. einen Monat Zeit sich interessenbezogen und unterstützt durch Literatur in einen selbst gewählten inhaltlichen Bereich innerhalb des thematischen Kontexts Sexualitäten einzulesen. An zwei Wochenenden werden wir uns inhaltlich auf eine Unconference vorbereiten und sie durchführen. Der Kurs ist von hoher studentischer Partizipation gekennzeichnet.
Inhaltlich lässt der Kurs thematische Wahlfreiheiten, indem er den Fokus auf verschiedene Aspekte des Phänomenspektrums Sexualitäten in ihrer gelebten Wirklichkeit möglich macht: (i) Grundlagen der Sexualitäten: Was ist eine sexuelle Orientierung? Was ist Sex? Wie unterscheidet sich Sex von Masturbation? Was ist Intersexualität? (ii) Sexuelle Identität: Wie hängen das eigene sexuelle Selbstverständnis mit Blick auf Geschlecht und sexuelle Orientierung mit personaler Identität zusammen? (iii) Perversion und Spiel: Was ist eine sexuelle Perversion? Welche Werturteile sind im Spiel, wenn sich Personen von Perversionen angezogen fühlen? Wie formt sich Begehren? Welches Potential haben BDSM Spiel-Praktiken zur Kultivierung sexueller Einstellungen beizutragen? (iv) Sexualpolitik und -kultur: Was sind sexpositive Räume? Was ist eine sexpositive Haltung? Was bedeutet es für sexuelle Bildung, dass Sex gesellschaftlich omnipräsent ist, aber der Gegenstandsbereich Sexualitäten politisch harschen konservativen Gegenwind erfährt? Welchen Wert hat sexuelle Sichtbarkeit und welche Probleme können aus ihr entstehen? (v) Sexualethik: Warum lohnt es sich Sexarbeit zu professionalisieren? Wann wird eine Person sexuell objektifiziert – wann ist sexuelle Objektifizierung problematisch? Dürfen wir Personen für die eigene Lust benutzen? Was sind sexuelle Geschenke? Gibt es sexuelle Pflichten? Was ist eine konsensuale Aushandlungspraxis? Was sind Schlampen mit Moral und was können wir von ihnen lernen? (vi) Sexualitäten und Philosophie: Wie kann eine Philosophie der Sexualitäten aussehen? Wie gehen Schreiben und Lust zusammen? |
Literatur |
Einen Großteil der Literatur nehmen wir aus:
Adams, Sarah LaChance, Davidson, Christopher M. and Caroline R. Lundquist (eds.), New Philosophies of Sex and Love: Thinking Through Desire, London: Rowman & Littlefield International, 2016.
Halwani, Raja, Alan Soble, Sarah Hoffman, and Jacob M. Held (eds.), The Philosophy of Sex. Contemporary Readings, 7th ed., London: Rowman&Littlefield 2017. |