Kommentar |
Im Zuge der Corona-Pandemie, aber auch der Ereignisse auf der Documenta 15 in Kassel finden erneut Diskussionen über die Virulenz antisemitischer Stereotype in der deutschen Gesellschaft statt. Sich in diesem Kontext mit dem Phänomenbereich Antisemitismus politikwissenschaftlich auseinanderzusetzen, ist folglich von großer Relevanz. Wenn man die Forschung überblickt, fällt auf, dass Antisemitismus ein vielschichtiger Begriff ist, dessen verschiedene Merkmalsausprägungen zu Beginn des Seminars geklärt werden sollen. Hierzu gehört auch die Unterscheidung von Begriffen wie Antijudaismus, Antisemitismus und Judenfeindlichkeit.
Im ersten Schritt des Seminars soll zunächst die Entstehung der Judenfeindschaft im Kontext des noch christlich motivierten Antijudaismus nachvollzogen werden. Hierbei soll die Geschichte der Entstehung judenfeindlicher Stereotype betrachtet werden, die bis heute eine Kontinuität aufweisen. Zudem ist der Übergang vom Antijudaismus zum Antisemitismus im 19. Jahrhundert und dessen Auswirkungen im 20. Jahrhundert nachzuvollziehen. In einem letzten Schritt wird der Antisemitismus der Nachkriegszeit beleuchtet, der sich im Besonderen durch die Verwendung von Codes und Chiffren ausdrückt, welche die eigentliche Intention verschleiern sollen. Ziel des Seminars ist es aufzuzeigen, wie diese Codes zu erkennen und zu dechiffrieren sind. Hierzu werden verschiedene theoretische Ansätze vorgestellt werden. |
Literatur |
Benz, Wolfgang (2004), Was ist Antisemitismus?, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
Bergmann, Werner (2002), Geschichte des Antisemitismus, München: C.H.Beck.
Salzborn, Samuel (2010), Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne: Sozialwissenschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt am Main: Campus-Verlag. |
Bemerkung |
Wer die erste Sitzung der Lehrveranstaltung versäumt, ohne sich vorher schriftlich oder persönlich zu entschuldigen, kann den Anspruch auf einen Platz in der LV verlieren, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Dies gilt ungeachtet der Platzzuweisung durch Friedolin und ist im Einklang mit der gruandsätzlichen Aufhebung der Anwesenheitspflicht. |