Kommentar |
Der kürzlich verstorbene Ägyptologe Jan Assmann (1938-2024) hat seit 1998 eine Reihe von Beiträgen vorgelegt, in denen er der Frage nach der religiösen Eigenart und den Konsequenzen des Monotheismus nachgeht. In einer ersten Phase hat Assmann vor allem betont, dass der Monotheismus die Unterscheidung zwischen „wahr“ und „falsch“ in die Religion eingeführt hat. Später hat er hervorgehoben, dass der Monotheismus eine unbedingte Treue verlangt, die unter entsprechenden Umständen zu einer gewaltsamen Radikalisierung führen kann. Diese Thesen haben zu teilweise heftigen Widersprüchen seitens der christlichen Theologie aber auch von jüdischen Gelehrten geführt. Wir wollen sie zur Kenntnis nehmen und eingehend diskutieren. Da Assmann eine klassische, schnörkellose Sprache schreibt, macht die Lektüre seiner Texte richtig Spaß! |
Literatur |
Ein Reader mit den Texten von Jan Assmann wird zur Verfügung gestellt. Es liegt zwischen dem 7. und dem 24. April im Sekretariat des Lehrstuhls zur Abholung bereit zum Preis von 10€ (Mo, Di und Do). Ansonsten: Rolf Schieder (Hg.), Die Gewalt des einen Gottes. Die Monotheismusdebatte zwischen Jan Assmann, Micha Brumlik, Rolf Schieder, Peter Sloterdijk und anderen, Berlin University Press, 22014 ; Jan-Heiner Tück (Hg.), Monotheismus unter Gewaltverdacht. Zum Gespräch mit Jan Assman, Freiburg/Bsel/Wien, Herder, 2015 (mit Texten von Assmann, S. 16-33 u. 246-268). |