Kommentar |
Seelsorgegespräche geschehen oft verabredet und in einem festgelegten Setting. Sie begegnen aber durchaus auch in alltäglichen Situationen, wenn beispielsweise die Freundin bei einer Tasse Kaffee ihr Herz ausschüttet, der Nachbar am Gartenzaun von einem anstehenden Krankenhausbesuch berichtet o.ä. Manchmal hinterlässt diese Art von Gesprächen einen seltsamen Beigeschmack, so, als hätte man das eigentliche Problem nicht erfasst, als sei das Gespräch gekreiselt, vll. hat sich der/de Seelsorgende auch überfordert gefühlt. Eben solche Gespräche sind für dieses Proseminar von besonderem Interesse, denn sie offenbaren viel über die Seelsorgenden als Person, über Themen, denen sie sich im Gespräch nicht stellen konnten/wollten, Aussagen, die von ihnen unbewusst überhört wurden u.v.m. Dieses Seminar führt in den Umgang mit Seelsorgeprotokollen ein. Dazu werden von den Teilnehmenden Seelsorgeprotokolle vorgestellt, die aus realen Situationen stammen und aus dem Gedächtnis (Tonaufnahmen sind nicht gestattet) im Nachhinein anonymisiert niedergeschrieben wurden. Für einen benoteten Teilnahmeschein ist neben dem Gesprächsprotokoll eine Analyse desselben am Ende des Semesters abzugeben. |