Gemeinsam mit Prof. Dr. Thorsten Moos, Heidelberg
Der Identitätsbegriff und die damit verbundenen Konzepte sind vielfältig und zum Teil politisch hoch kontrovers – man denke nur an die Frage der ‚Identitätspolitik‘. „Identität” steht für Akte sozialer Konstruktion, in der die eigene oder eine andere Person in einem Bedeutungsnetz erfasst wird. Mit Identitätsmerkmalen sind stets auch Gruppenzugehörigkeiten verbunden. So wird Identität zur Grundlage für Verbindung und Abgrenzung, für Exklusion und Inklusion, für Pluralität und Diskriminierung.
Identitätskonstruktionen hängen mit einer Vielzahl von Positionalitätsfaktoren zusammen, die miteinander verbunden sind und einander verstärken können; prominent seien hier Race, Class und Gender genannt. Auch religiöse Zugehörigkeiten können starke identitätskonstituierende Bedeutung haben. Umgekehrt sind Religionen Orte, an denen über Identitäten reflektiert und verhandelt wird.
Im Seminar nähern wir uns dem Thema „Identität” aus evangelisch-theologischer Sicht. Wir nehmen dabei sowohl Theorietexte (z. T. englischsprachig) aus Sozialwissenschaften, Philosophie und Theologie als auch ethische Verdichtungen zu Race, Class, Gender u.a. in den Blick. Gäste werden zu Impulsvorträgen eingeladen.
Identitäten werden insbesondere dann sichtbar, wenn der eigene Ort mindestens zeitweilig verlassen wird. So wechselt auch das Seminar seinen Ort und findet an zwei Wochenenden, einmal in Heidelberg und einmal in Jena, statt. Bei Bedarf kann eine Unterstützung bei den Fahrtkosten erfolgen. |