Verfassungen fungieren nicht nur als Rechtstexte, sondern vielmehr im Zusammenwirken politischer Kräfte, öffentlicher Unterstützung und intellektueller Horizonten. Trotz universeller Ansprüche repräsentieren sie politische und gesellschaftliche Vorstellungen bestimmter Epochen und bestimmter Orte.
In diesem Seminar analysiert werden polnische Grundgesetze vom 18. bis zum 20. Jahrhundert: von der Verfassung vom 3. Mai 1791 über die Verfassungen polnischer Staaten während der Teilungen, der Zwischenkriegszeit und der sozialistischen Ära bis zu der heute geltenden Verfassung von 1997.
Neben der Analyse ihrer Grundaspekte, anhand von Englisch- und deutschsprachiger Primärquellen und ausgewählter Literatur rekonstruiert das Seminar den intellektuellen und politischen Hintergrund polnischer Verfassungen, die Kontroversen und Auseinandersetzungen, die mit ihrer Entstehung verbunden waren, sowie ihre langfristigen Wirkungen. |