Kommentar |
In diesem Seminar möchten wir pädagogischen Grundfragen (z.B. zur anthropologischen, normativen und systematischen Begründung von Erziehung und Bildung oder zum Zusammenspiel von Vermitteln und Lernen als grundlegende pädagogische Operatoren) aus evolutionstheoretischer Perspektive im Sinne einer biozentrischen Pädagogik nachgehen. Eine biozentrische Pädagogik leitet ihre Ethik von einer allgemeinen Würde des Lebendigen ab. Entsprechend versteht sie pädagogische Praxis als existenziellen Teil kultureller Evolution und als Element der Bewahrung und Fortentwicklung sozialer Realität(en). Theorie und Praxis von Lehren und Lernen werden unter der Maßgabe betrachtet, dass Lehr-Lern-Arrangements existenzielle Kulturtechniken zum (Über)Leben in sozialen Realitäten sind und als solche wesentlich bedeutsam für die Herausbildung von Resilienz als ableitbare pädagogische Zielperspektive, denn sie können Menschen grundsätzlich dazu befähigen, Bedingungen zu schaffen, die ihnen als Teil einer Gemeinschaft des Lebendigen langfristig ein (Über)Leben auf diesem Planeten ermöglichen. Gemeinsam betrachten wir relevante evolutionstheoretische und anthropologische Grundbegriffe, die einer solchen Pädagogik zugrunde liegen. Wir erarbeiten zentrale Positionen einer solchen Pädagogik und reflektieren sie kritisch u.a. unter der Fragestellung, ob eine solche Pädagogik eine zeitgemäße und konstruktive Annährung an aktuelle, wie zukünftige soziale, kulturelle und existenzielle Herausforderungen ermöglichen kann. |